Häsle
Ein bissl verspätet kommt jetzt auch unser (sehr langer) Geburtsbericht: Am 17.6. (2 Tage vor ET) hatte ich schon in der Früh Wehen, mit Intervallen zwischen 6 und 17 Minuten. Die waren zwar schmerzhaft, aber ich konnte währenddessen gerade noch Sprechen ;-) Da mittags dann die Intervalle regelmäßiger wurden, 8 bis 10 Minuten, und wir eigentlich zu meinen Eltern fahren wollten (60 km entfernt), beschlossen wir, vorsichtshalber im KH nach dem Rechten schauen zu lassen. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Kreißsaal wurden die Wehen heftiger. Da konnte ich dann schon nicht mehr sprechen und musste mich nach vorne beugen und irgendwo festhalten. Das CTG zeichnete hohe Berge, aber das kannte ich ja schon von den vorzeitigen Wehen. Bei schlanken Schwangeren soll das schon mal vorkommen, auch bei harmlosen Wehen. Die Untersuchung ergab, dass der Muttermund nur ca. 2-3 cm offen war, der Gebärmutterhals noch fest stand und das Köpfchen noch verschiebbar war. Die Ärztin sah deshalb keine Indikation zur Aufnahme. (Wir wollten dann tatsächlich noch zu meinen Eltern fahren. Zum Glück kam es anders. Eine Geburt auf der Autobahn ist bestimmt kein Spaß.) Nach weiteren 30 Minuten am CTG schaute eine erfahrene Hebamme nochmal nach. Inzwischen war der Muttermund etwas über 3 cm offen. Sie entschied dann, dass ich doch vorsichtshalber ein Zimmer beziehen sollte. Wir holten dann meine Tasche aus dem Auto usw., und beim Abendessen platzte dann um 17:45 Uhr die Fruchtblase. Ein riesiger Schwall kam heraus, ganz anders als damals bei der Großen, die mit dem Kopf schon fest im Becken steckte. Damals kam ich nach dem Platzen an den Wehentropf und es dauerte fast 15 Stunden bis zur Geburt. Dieses Mal hatte ich sofort nach dem Platzen Horrorwehen. Im Kreißsaal kam ich ans CTG, das nicht höher ausschlug als zuvor. Aber das waren echt ganz andere Schmerzen als vorher. Dann kam eine Presswehe. Mein Mann rief nach der Hebamme, die dann mit der Ärztin kam und sehr überrascht war, dass wir schon so weit waren. Ich lag seitlich, mein Mann hob mein Knie an, und nach drei Mal Pressen war der Kopf draußen. Die Schultern wurden dann von der Hebamme befreit. Bei der Großen damals flutschen die einfach raus. Vom Platzen der Fruchtblase, bis unser Sohn geboren war, vergingen nur 40 Minuten! Da war nix mehr mit umziehen, Badewanne oder Schnickschnack. Keine Zeit für Ängste oder Schmerzmittel. Wir hatten sogar zwischen den Wehen viel Spaß und waren total relaxt. Die Geburt hat uns dann echt überrumpelt, was für ein krasses Gefühl. Unser Andreas war und ist topfit. 3610 g, 53 cm, KU 36 cm. Und er ist so hübsch! Weil es so schnell ging, ist sein Kopf nicht verformt, und er war so reif, dass er keine Käseschmiere mehr hatte. Ein propperes Kerlchen, das sich gleich umsah und brav an der Brust trank. Ich hatte einen Dammriss II. Gr. und einen Riss in der Schamlippe. Die Naht tut noch weh, aber es wird besser. Inzwischen ist die Milch eingeschossen und die Riesenbrüste sind hart und heiß. Zwischendurch, im KH, bekam Andi EN-Nahrung, weil er nicht genug Milch raus bekam, die Windeln zu lange leer blieben. Jetzt probieren wir es wieder ohne, wobei die Packung Pre HA Milch und die Flasche für den Notfall wirklich beruhigend wirken. Wir sind am 4. Tag aus dem KH gekommen. So schön es da war, bei echt toller Betreuung, aber es war halt nie Ruhe. Der erste Tag daheim war anstrengend. Wir mussten noch kurz zum Kinderarzt, wegen Hüftultraschall. Dann zum dm, ein paar Sachen besorgen. Und daheim einigermaßen Ordnung schaffen, für den Besuch der Hebamme. Mein Mann ist echt ein Schatz im Haushalt, aber er setzt seltsame Prioritäten... Abends hatte ich Schüttelfrost und war fertig mit den Nerven. Heute geht's wieder, nur das Gezicke meiner Tochter (8) nervt mich. Nix Neues. Andi ist gerade nebenan, bei meiner Schwiegermutter. Die genießt es, mit ihm zu kuscheln, weil sie die Kinder ihrer Tochter nicht mehr sehen darf. Und, etwas Seltsames ist noch passiert. Ungefähr zum Zeitpunkt der Geburt ist der Opa meiner Schwägerin gestorben (eher unerwartet, weil er gerade wieder relativ fit war). Er war auch für uns der Opa und Ur-Opa. Irgendwie gruselig. Ich wünsche allen, die noch warten müssen, ebenfalls eine "schöne", einfache Geburt und gesunde Babys.
Herzlichen Glückwunsch! Das das ging ja wirklich überraschend schnell. Der Dammriss ist bestimmt kein Spass. Aber schön, dass es Euch ansonsten gut geht. Ja, das mit der Milch ist so eine Sache, aber kein Stress, Stillen ist zwar das Beste, aber mit Ersatzmilch geht es auch. Weiter eine gute Eingewöhnungszeit zu Hause.
Alles Gute für Euch
Glückwunsch auch von mir! Ich wünsche Euch eine schöne Zeit daheim. LG Nicole
Danke! Der Dammriss ist bis jetzt überraschend beschwerdefrei (*auf Holz klopf*). Das Nähen bzw. die örtliche Betäubung war dabei das Unangenehmste. Beim Stillen mach ich mir keinen Stress. Wenn's klappt, super. Vor allem, weil es so "einfach" ist, ideal für faule Mamas wie mich. Wenn nicht, wird mein Andi auch nicht verhungern. Bei der Großen musste ich nach 6 Wochen wegen einer Brustentzündung für 1 Woche abstillen. Danach hab ich weiter voll und später teil gestillt. Sie hat es gut überstanden.