
Hat sich das Stillen erst einmal eingespielt, steht normalerweise immer genau so viel Milch bereit, wie dein Baby braucht. Hat das Kind einen Wachstumsschub und benötigt mehr Milch, stellt sich der Körper auch darauf ein.
Wenn das Baby einen Wachstumsschub durchmacht, ist es besonders hungrig und möchte öfter trinken - Angebot und Nachfrage steuern dann den Milchkreislauf. Denn hast du nicht genug Milch, wird das Kind öfter an die Brust wollen. Eine natürliche Reaktion, die dafür sorgt, dass die Milchmenge vergrößert wird. Denn jedes Mal wenn das Baby an der "leeren" Brust stark saugt, wird die Milchbildung besonders stark angeregt. Dazu muss man wissen: Eine leere Brust ist besonders produktiv, bei einer vollen Brust drosselt der Körper die Milchproduktion.
Milchmenge steigern
Still dein Kind nach Bedarf bzw. leg es öfter an, wenn es mehr Milch braucht. Wichtig ist gerade in der ersten Stillphase, dass dein Baby lange genug trinkt. Dadurch löst es den Milchspendereflex aus, der die Milch fließen lässt. Außerdem trinkt es nur durch ein kräftiges Saugen die Brust leer.
Übrigens: In den ersten Tagen nach der Geburt ist es völlig normal, dass nur kleine Milchmengen bereit stehen. Der Magen eines Neugeborenen hat einen Durchmesser von ca. 2,5 Zentimetern und ein Fassungsvermögen von etwa 5 bis 7 ml. Nach wenigen Tagen hat sich der Magen bereits ausgedehnt und hat einen Durchmesser von etwa 3 bis 4 Zentimetern und fasst etwa 22 ml, nach zwei Wochen ist der kleine Magen etwa so groß wie ein Hühnerei und fasst 60 ml. Es ist also ganz normal, wenn in den ersten Wochen die Brust überschaubare Mengen an Milch bildet. Vertrau deinem Körper: Die Milchmenge passt sich an den größeren Verbrauch des Kindes an.
Reicht die Muttermilch für das Baby?
Gerade wenn das Baby unruhig ist und oft an die Brust will, fragen sich viele Mütter, ob die Milch ausreicht, um das Baby satt zu bekommen. Beim Stillen ist es nicht so einfach zu bestimmen, wie viel das Baby aus der Brust getrunken hat.
Messen kann man das, wenn man das Baby vor dem Stillen und nach dem Stillen wiegt. Außerdem erkennt man es an der Gewichtszunahme des Kindes und auch an der Windel, ob das Baby genug Milch bekommt: Die Windeln sollten mehrmals am Tag richtig nass sein, dann kann man davon ausgehen, dass das Baby ausreichend Milch bekommt.
Es ist gut, wenn du als Stillende reichlich trinkst, denn Muttermilch besteht zu 90 Prozent aus Wasser, deshalb benötigst du auch mehr Flüssigkeit. Viele Mütter finden es hilfreich, sich zum Beispiel zu jeder Stillmahlzeit ein Glas Wasser bereit zu stellen.
Entspannung für mehr Milch
Alles, was zur Entspannung und zum Wohlbefinden beiträgt, wirkt sich auch positiv auf die Milchbildung aus. Umgekehrt gilt aber auch, dass Mütter, die gestresst und nervlich angespannt sind, häufig Probleme mit der Milchbildung haben. Nimm also Hilfe an, lass dich ein wenig verwöhnen und gönn dir tagsüber immer wieder eine Pause.
Solltest du in eine Situation kommen, in der du dein Baby nicht regelmäßig stillen kannst, kannst du die Milchproduktion aufrechterhalten, indem du regelmäßig abpumpst. Das regelmäßige Entleeren der Brust signalisiert dem Körper, dass weiterhin Milch benötigt wird.