Frage: Narkose!

Sehr geehrter Herr Prof. Wirth! Mein Sohn mußte sehr früh an einem Leistenbruch operiert werden. Er wurde in der 32. SSW geboren und wog zum Zeitpunkt der Operation gerade mal 3000g. Als ich ihn nach der OP besuchen wollte lag er auf der Intensivstation und wurde beatmet. Man sagte mir, daß er nach der Narkose nicht wieder angefangen hat von selbst zu atmen und daher beatmet werden muß. Zu den Gründen gab man mir allerdings keine Information. Man sagte nur, daß man nicht wüßte warum das so passiert ist und man auch nicht weiß wie er sich weiter entwickeln würde. Zum Glück wurde dann im Laufe des nächsten Tages doch wieder alles in Ordnung. Er wurde langsam wieder wach und fing an selbst zu atmen. Viele Leute redeten damals auf mich ein und spekulierten die Narkose sei zu hoch dosiert. Ich war einfach nur froh, daß alles wieder in Ordnung ist und bin dem auch nicht weiter nachgegangen. Nun ist er 22 Monate alt und es steht evtl. demnächst wieder eine OP an wegen eines Wasserbruchs. Da mache ich mir natürlich Sorgen und scheue eine Operation. Gibt es die Möglichkeit eine Unverträglichkeit gegen das Narkosemittel vorher zu testen? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar!!! Mit freundlichen Grüßen Marion

Mitglied inaktiv - 15.03.2001, 21:54


Antwort auf: Narkose!

Frühgeborene haben häufig Leistenbrüche und müssen sehr früh operiert werden. Leider ist das zentrale Nervensystem noch unreif und daher kann es nach Narkosen schon einmal zu einer verlängerten Aufwachphase kommen. In dem Alter von fast 2 Jahren bei sonst normal entwickeltem Kind sollten aber bei normaler Narkose keine Probleme mehr auftreten. Sie sollten die behandelnden Ärzte darauf hinweisen, daß diese Probleme bestanden. Die Narkosetechniken sind so ausgereift und gut steuerbar, daß ich mir recht sicher bin, daß er den kleinen Eingriff gut überstehen wird. Testen kann man das vorher nicht. Ich würde aber ein ausführliches Gespräch mit dem Narkosearzt führen! Viele Grüße S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 16.03.2001