Frage: nach Krankenhaus

Lieber Herr Prof.Wirth, nachdem wir am Ostersamstag zu einem geplanten Kurzurlaub nach Österreich gefahren sind, der für Leon (14 MOnate) und mich leider schon am nächsten Tag in einer Kinderklinik endete, weil er 40,5 Fieber hatte und nur gebrochen. Er bekam eine Infusion über eine Kopfvene, weil an seinen Händen die Venen zu dünn waren. Die blieb dann 3 Tage drin. Dazu hatte er dolle Fieberkrämpfe und konnte wegen des ungewohnten Krachs und der ständig weinenden anderen Babys oft nur kurz schlafen. Er sah ganz schlimm aus und war richtig apatisch. er hing natürlich nur an mir und hatte Angst wenn nur die Tür aufging. Auch für mich waren das schlimme 5 Tage, und ich hoffe das wir das beide ganz schnell vergessen. Vergessen das 14-Monate alte Kinder wieder? Wie kann ich nun seinen Alltag am besten gestalten (wir sind seit Donnerstag entlassen und wieder zuhause) ohne ihn zu sehr für die Zukunft an mich zu binden oder ihn zu verwöhnen? Er schläft schlecht und weint wenn ich nur aus seinem Blickfeld gehe. Noch dazu ist er ein Krippenkind, nächste Woche bleibt er noch zuhause, aber dann muß ich wieder arbeiten. Welche Tipps können sie mir geben? Ivonne

Mitglied inaktiv - 21.04.2001, 16:44


Antwort auf: nach Krankenhaus

Also auch auf die Gefahr hin, daß ich Ihnen da nicht einfühlsam genug bin: man kann nicht alles negative von den Kindern fern halten, was sein muß, muß halt sein. Aber: wenn man selbst davon überzeugt ist, daß man richtig gehandelt hat, relativiert sich vieles. Ein Kind hat im Prinzip davor Angst, wovor die Mutter (der Vater) Angst hat. (Im Prizip sagen Sie ja auch, daß es für Sie schlimm war, und jetzt sind ja auch Sie verunsichert). Wenn Sie ihm also Sicherheit vermitteln, wird er die fraglos unangenehmen Dinge verarbeiten, vergessen halte ich nicht für das Richtige. Denn es kommt ja noch viel unangenehmes auf ihn (und Sie) zu, bis er erwachsen ist. Ich würde die Zeit nutzen, ihm klar zu machen (und mir selbst), daß das Krankenhaus etwas wichtiges und Gutes sein kann und manchmal notwendig ist. Am besten eignen sich dazu Rollenspiele. Aber Sie sollten das auch nicht übertreiben. Viel Erfolg S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 21.04.2001