Mittellappensyndrom nach Lungenentzündung

Prof. Dr. med. Stefan Wirth Frage an Prof. Dr. med. Stefan Wirth Pädiatrische Gastroenterologie

Frage: Mittellappensyndrom nach Lungenentzündung

Hallo, mein viereinhalbjähriger Sohn war wegen einer Lungenentzündung zwei Monate in stationärer Behandlung. Gleichzeitig hatte er ein Exanthem am ganzen Körper und eine stark vergrößerte Milz und Leber sowie vergrößerte Lymphknoten im Bauchraum. Alles fing an, nachdem er wegen einer eitrigen Mandelentzündung Zithromax bekommen hatte. Er wurde im Krankenhaus mit diversen anderen Antibiotika behandelt, u.a. Zienam und Tobramycin. Eine Ursache für seine Erkrankung wurde nicht gefunden (keine Viren oder Bakterien). Nun geht es ihm wieder sehr gut, aber das letzte CT hat gezeigt, dass ein Mittellappensyndrom geblieben ist. Der Arzt im Krankenhaus meinte, das erkrankte Gewebe müsste herausgeschnitten werden. Wir haben vor diesem Schritt jedoch sehr große Angst und fragen uns, ob dies überhaupt notwendig ist, da unser Sohn keinerlei Beschwerden mehr hat und seine Lungenfunktion völlig normal ist. Besteht nicht die Möglichkeit, dass sich diese Verschattung auf anderem Wege beseitigen lässt (z.B. Atemgymnastik o.ä.?) Viele Grüße Friemchen

Mitglied inaktiv - 15.08.2004, 08:05


Antwort auf: Mittellappensyndrom nach Lungenentzündung

Sie scheiben nicht, wie lange das Ganze her ist. Offensichtlich hatte er ja eine schwere Lungenentzündung, die sich im Mittellappen abgespielt hat. Anschließend kann es dort zu Belüftungsstörungen kommen, die man länger im Röntgenbild sieht. Wenn es nicht lange her ist, würde ich sicher mindestens 6 Monate zuwarten, und dann den Befund kontrollieren. Eine operative Intervention mag in manchen Fällen sinnvoll sein, ist sicher aber erst längerfristig zu erwägen, vor allem auch dann, wenn er immer wieder Infekte bekommt und sich der Bezirk als "Wetterecke" herausstellt. Gruß S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 15.08.2004