Frage: Meningitis

Guten Tag Herr Prof. Wirth, meine jetzt 20 Monate alte Tochter hatte vor drei Monaten eine Listerien-Meningitis. Die Krankheit ist folgenlos auskuriert. Fraglich ist jetzt nur, warum sie in ihrem Alter überhaupt so schwer an Listerien erkranken konnte. Die Antikörperbestimmung zeigte, daß sie einen ausreichenden Titer für Tetanus, nicht aber für Diphterie besitzt (vier Impfungen sind bereits erfolgt). IgM entsprach der Hälfte des für ihr Alter normalen Wertes. Alle anderen Werte sind im Normbereich. Sie wird daher im Januar noch einmal immunologisch vorgestellt. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, daß meine Tochter keine "Vergangenheit" in sachen Infekte hat. Sie hat viel Kontakt zu anderen Kleinkindern, hatte aber in der Vergangenheit eher wenig und keine "dramatischen" Infekte. Jetzt meine Fragen: Kann es vielleicht auch natürlicherweise sein, daß IgM nach einer Sepsis eher gering ist? Das Blutbild wurde am Ende des Krankenhausaufenthaltes erstellt. Wann macht es aus Ihrer Sicht Sinn, erneut die Antikörper zu bestimmen (Sie wurde vor 6 Wochen dT nachgeimpft). Bildet der Körper Antikörper gegen Listerien oder kann Sie sich erneut infizieren. Wie schnell würden Sie dazu raten ein Antibiotikum einzusetzen, wenn sie jetzt wieder einmal Fieber bekommt. Für Ihre Antwort bin ich Ihnen sehr dankbar!!! Viele Grüße Miriam

Mitglied inaktiv - 04.12.2001, 13:57


Antwort auf: Meningitis

Ich denke, es ist richtig das Immunsystem zu untersuchen. Es ist schon auffällig, daß sie keine Antikörper gegen Diphterie hat. Sie können in 4 Wochen noch eine Kontrolle machen lassen, aber ich glaube nicht,. dass sich viel ändern wird. IgM kann schon passager niedrig sein, das muß man aber im Zusammenhang sehen, mit Ig G und den Ig G.-Subklassen. Gegen Listerien gibt es meiner Kenntnis nach keine Immunität. Das hängt vom Untersuchungsbefund ab und von dem immunologischen Ergebnis. So kann ich das gar nicht sagen. Ich finde es auch eher gefährlich, die Antibiotikagabe an einen Zeitrahmen zu knüpfen. Gruß S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 04.12.2001