Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Mehrere Fragen zu Durchfall-Erkrankungen!

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: Mehrere Fragen zu Durchfall-Erkrankungen!

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Guten Tag! Meine Kleine (22 Monate) hatte mit 9 Monaten Rota-Viren. Sie bekam damals eine ambulante Infusion und kam gerade noch um einen KH-Aufenthalt herum. Seitdem hat sie aber einen absoluten Horror vor Ärzten in jeder Form und schreit bis beinahe zum erbrechen, sobald wir nur eine Praxis oder ein KH betreten. Meine Sorge ist es daher, mit ihr in den nächsten Monaten einmal ins Krankenhaus zu müssen, denn es wären sicherlich fürchterliche Tage. Ich hoffe ja immer noch, daß sich mit der Zeit diese Arzt-Phobie wieder legt... Haben Sie da aus Erfahrung irgendwelche Tips? Natürlich weiß ich, daß es nie auszuschließen ist, daß sie doch einmal ins KH muß. Dennoch hätte ich gerne ein paar Informationen zu Rota-Viren und Brechdurchfällen generell: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Kleine nochmals Rota-Viren bekommt? Und wie große Sorgen muß ich mir in ihrem Alter noch machen, daß sie davon so stark austrocknet, daß sie ins KH muß? Gibt es eigentlich Erkenntnisse darüber wieviel Prozent der Kinder mit Rota-Viren überhaupt ins Krankenhaus müssen aufgrund des Virus? Zudem habe ich bei einem anderen posting gelesen, daß Sie eher davon abraten bei Durchfall mit Heilnahrung zu behandeln - mir wurde jedoch bis dato von allen Kinderärzten empfohlen beim ersten Anzeichen von Durchfall zunächst sämtliche Milchprodukte wegzulassen und auf Heilnahrung umzustellen. Warum meinen Sie, daß das nicht nötig ist bzw. was empfehlen Sie alternativ? Vielen Dank schon jetzt für Ihre Auskünfte! Viele Grüße Anja mit Franziska


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Je älter die Kinder werden, desto weniger sind sie bei Durchfallserkarnkungen austrocknungsgefährdet. Absolut sicher kann man sich da natürlich nie sein. Rotaviren sind für ca. 70% der Erkrankungen verantwortlich. Wenn die Diät früh einsetzt, kann man vieles abfangen. Jenseits des ersten Lebensjahres ist die Milchernährung nicht mehr wichtig, so daß die Diät niemals aus Heilnahrung (auch bei Säuglingen ist sie überholt) bestehen würde, sondern aus Flüssigkeitszufuhr (Tee, verdünnter Orangensaft), geriebenen Äpfeln, Karottengemüse, gekochten Kartoffeln, hellem Brot. Zusätzlich kann Infekto-Diarrstop gegeben werden, eine Elektrolytlösung mit probiotischen Bakterien, die die Durchfallszeit verkürzen. Aber ich würde es auf ich zukommen lassen. Gruß S. Wirth


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