Aszites -Behandlung nach der Geburt

Prof. Dr. med. Stefan Wirth Frage an Prof. Dr. med. Stefan Wirth Pädiatrische Gastroenterologie

Frage: Aszites -Behandlung nach der Geburt

In der 27. SSW (jetzt 32.SSW) wurde festgestellt, dass bei unserem Baby ein "isolierter, lokaler Aszites" in der Bauchhöhle vorliegt. Die weiteren Untersuchungen haben bisher zum Glück ergeben, dass die Flüssigkeitsmenge nicht wesentlich mehr geworden ist und auch keine Organe betroffen sind. Die Ursache ist unklar, unser Arzt vermutet, dass es sich um Lymphflüssigkeit handelt, eine Infektion wurde nach genauer Blutuntersuchung ausgeschlossen - alles andere, meint er, kann erst nach der Geburt untersucht und herausgefunden werden. Dem Baby geht's laut Aussage des Arztes gut und eigentlich bin ich zur Zeit auch recht zuversichtlich, habe nun aber Sorgen und Fragen zur Behandlung nach der Geburt. Unser Arzt sagt, dass der Aszites sofort nach der Geburt punktiert werden muss, vermutlich mehrmals, weil die Menge an Flüssigkleit sonst Lunge und Zwerchfell bei ihrer Eigentätigkeit behindern könnte. Können Sie mir sagen, wie die Behandlung ablaufen wird? Muss mein Baby stationär in der Ki-klinik bleiben oder darf ich es während der behandlungsfreien Zeit bei mir im Bett/im Zimmer haben? Muss es vielleicht künstlich beatmet werden, wenn die Lunge nicht richtig arbeiten kann? Hört diese Ansammlung von alleine auf oder muss sie immer wieder punktiert werden? Und wie/wie oft muss das überwacht werden? Wie lange wird es in der Klinik bleiben müssen? Wie gefährlich schätzen Sie diese Sache ein? Ist das lebensgefährlich für unser Kind, wenn es erstmal auf der Welt ist? Unser Arzt ist Fachmann für pränatale Diagnostik und konnte mir so auf Anhieb das nicht allzu genau sagen - können Sie uns weiterhelfen? Herzlichen Dank. U.J.

Mitglied inaktiv - 09.11.2003, 23:57


Antwort auf: Aszites -Behandlung nach der Geburt

Leider kann ich das so genau auch nicht sagen. Aber eines ist klar, das Baby muss auf jeden Fall stationär in einer Kinderklinik bleiben, es kann durchaus sein, dass man es beatmen muss. Man muss versuchen, die Ursache herauszufinden. Den weiteren Verlauf kann man jetzt nicht abschätzen, es kann rasch gut gehen, es kann sich aber auch über einige Zeit hinziehen. Mir sind Fälle bekannt, bei denen eine Darmproblemtik vorlag, die man über Wochen stationär behandeln mußte. Wichtig ist, dass Sie eine gute Geburtsklinik und ein kompetentes Kinderärzteteam wählen. Gruß S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 10.11.2003