Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Keuchhusten bei sehr jungen Säuglingen

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Keuchhusten bei sehr jungen Säuglingen

sandrasteuer

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Hallo Dr. Busse, Ich habe vor einer Woche meinen kleinen entbunden. Sowohl vor als auch während der Schwangerschaft erwähnte weder mein Hausarzt noch mein Frauenarzt die Keuchhustenimpfung. Erst nach Eigenrecherche kam ich auf die lebensbedrohliche Gefahr einer Ansteckung bei Säuglingen. Die Impfung hatte ich als Kleinkind gehabt, aber sicherlich nicht mehr in den letzten 15 Jahren - genauso ist es bei meinem Mann. Wir wollen die Impfung jetzt sofort nachholen. Das geht bei meinem Mann gleich nächste Woche, bei mir wegen der hohen Blutverlust während des Kaiserschnittes und der daraus resultierenden Schwäche erst in 3 Wochen. Die Großeltern haben wir auch alle zur Impfung geschickt. Leider besteht hier ein "Lücke" bei meiner Schwiegermutter: sie hat sich bereits einen Flugticket im Voraus für nächste Woche gebucht. Die Impfung bekam sie aber erst gestern. Das bedeutet, dass der Impfschutz auf jeden Fall noch nicht vorhanden sein wird. Sie hat zwar als Kind selbst Keuchhusten gehabt und ist bei der Geburt meines Mannes nochmals mitgeimpft worden - der Zeitpunkt liegt aber ebenfalls sehr weit zurück. Nun habe ich folgende Fragen: 1. Ist meine Vermutung richtig, dass bei uns drei (meinem Mann, mir und meiner Schwiegermutter) gar kein Impfschutz mehr vorhanden ist? 2. Ist eine Keuchhusteninfektion bei so jungen Säuglingen (2 Wochen alt) überhaupt behandelbar? Haben sie einen realistischen Überlebenschance? 3. Merkt man schon im Vorfeld eine Ansteckung bei jungen Säuglingen (Krankheitszeichen), oder hören diese einfach irgendwann ohne Vorwarnung zum Atmen auf? 4. Bei mir und meinem Mann werden wir penibel auf jedes Krankheitszeichen achten. Hilft aber Frühentdeckung und somit eine Frühbehandlung eines jungen Säuglings überhaupt? Oder ist bei einer Ansteckung die Lebensgefahr zu jedem Entdeckungszeitpunkt gleich groß? 5. Worauf sollen wir bei dem Schwiegermutter-Besuch achten? Ich kann ihr irgendwie schwer die Reise untersagen, habe aber fürchterliche Angst, dass sie genau die Krankheit anschleppen wird. Ich hoffe sehr Sie können mir hier weiterhelfen. Viele Grüße, Sandra


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., wie Ihnen geht es ganz vielen Familien. Das ist nicht optimal aber nun wirklich kein Grund, daraus ein großes Drama zu machen. Keuchhusten kann Babys schwer treffen, dass er aber fatal verläuft, ist nun wirklich die absolute Ausnahme. Impfen der Kontaktpersonen jetzt so rasch wie möglich macht Sinn. Und Ihr KInd sollte ab 8 Wochen dann auch sofort im Rahmen der normalen Impfungen seinen Keuchhustenschutz bekommen. Wenn jemand ernsthaft hustet, dann sollte man sich davon fern halten und im Zweifelsfall sollte sich eine Kontaktperson, die hustet, untersuchen lassen. Das gilt natürlich auch, wenn Ihr Kind anfangen sollte mit Husten und Schnupfen. Alles Gute!


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