Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Gibt es Kinder ohne Durstgefühl?

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Gibt es Kinder ohne Durstgefühl?

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, unser Sohn ist 22 Monate alt und ist 85 cm groß und 10,5 Kilo schwer! Wir haben riesige Probleme beim Trinken und Essen. Ständig muss ich ihm mit dem trinken hinterherlaufen, ja ihn sogar regelrecht zu einer ruhigen Minute zwingen, damit er überhaupt trinkt. Sogar Morgens nach dem langen Nachtschlaf kommen wir nur auf ca. 70 ml. und das auch nur wenn er aus seiner Nuckelflasche bei mir auf dem Arm noch im Bett trinken kann! Ansonsten renne ich ihm ständig mit der Flasche hinterher! Wenn ich Ihn aus dem Becher trinken lasse, trinkt er nur 2 SChluck und dann ist schluss, und wenn es ganz arg kommt wird trinken nur zum Spielen und verschütten genutzt. Ich habe mal versucht ihm dieses trinken mit dem Nuckelfläschen abzugewöhnen und habe 1 Tag lang nur seine Trinktasse hingestellt. Am Ende des Tages kamen wir auf sage und schreibe 100 ml, so dass ich Ihm gleich am Abend 1 Milchflasche gemacht habe die er dann sogleich geleert hat. Die Pampers waren natürlich auch nur 1 x gewechselt worden. Mich belastet diese Situation enorm, da ich ständig denke er trocknet mir aus! Ausserdem soll er ab Sept. in den Kindergarten kommen, und da rennt ihm ja keiner mit seiner Flasche hinterher! Wie kann ich ihm ein "normales" Trinkverhalten aus der Tasse oder GLas angewöhnen! Gibt es da tricks? Auch mit dem Wechseln des Trinkinhaltes habe ich keine Erfolge erzielt! Er muss doch irgendwann mal richtig Durst haben und mehr als nur 2 Schlucke trinken wollen! Bitte ich brauche Ihren Rat! Ich habe oft richtige Angst um Ihn! LG


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe W., Ihr Sohn ist kein Baby mehr und kein Kind verdurstet vor dem vollen Becher. Je weniger Sie ihn selbständig sien lassen, desto mehr wird er sich auf Sie verlassen und das ist natürlich für die Entwicklung ganz schlecht. Essen und Trinken sind ein freundliches Angebot und kein "Muss"!!! Setzen Sie ihn zu 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten an den Familientisch und da gibt es das, was Sie schmackhaftes für die Familie zubereiten. Und dazu jeweils einen Becher Wasser oder ungesüßten Tee und morgens eine Kindermilch. Und das war's! Ihr Sohn darf von dem Gebotenen so viel oder wenig essen wie er will, das ist nicht ihr Problem! Keine Extras und nichts anstatt und nie wieder Drängen zum Essen oder Trinken. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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hallo, ich kann dich gut verstehen. Mir ging es ähnlich. Unsere Tochter hat im Alter zwischen 14 und 16 Monaten auch kaum was getrunken und ich hatte auch mächtig Angst, insbesondere da sie nur eine Niere hat und diese ja gut gespült werden sollte. Ich habe dann versucht, ihr ihr Lieblingsobst (Banane) als verdünnten Saft zu geben und viel viel Obst (was sie schon immer gern gegessen hat) um so den Flüssigkeitshaushalt aufrecht zu erhalten. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit der Zeit (hatte mal Fieber zwischen drin und hatte dadurch viel Durst) hat sie echt mehr getrunken und jetzt (sie ist 20 Monate) hab ich ihr den verdünnten Saft abgewöhnt und sie trinkt ganz ordentlich ungesüßten Tee und mir kommt meine ehemalige Angst echt "komisch" vor. Aber ich hab damals auch in mehreren Foren um Tipps gebeten, da es mir echt nicht egal war.... (Manche hatten auch den Tipp öfter mal ein süppchen zu geben oder - vor allem jetzt in der sommerzeit - auch häufiger mal ein Wasser-/ Fruchteis) Ich hoffe, ich konnte dir vielleicht ein ganz klein wenig helfen. liebe Grüße Claudia


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