Sehr geehrter Herr Dr. Busse,
Ich bin Mama von drei kleinen Toechtern. Zwei meiner Toechter waren bei der Geburt ziemlich zierlich (SSW 35+2, 2000g, 47cm und SSW 37+0, 2180g, 46cm) Die dritte kam in SSW 39+0 mit 2710g und 49cm zur Welt.
Meine Größte bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen. Innerhalb von 1,5 Jahren hat sie gerade einmal 1kg zugenommen. Wiegt mit 4 Jahren und 5 Monaten nun 12900g. Perzentilentechnisch liegt sie auf der P3 bzw. knapp drunter.
Nun habe ich einen Bluttest machen lassen, Eisenwert ist in Ordnung, Zöliakie ausgeschlossen, alle weiteren Blutergebnisse wohl absolut in Ordnung. Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass sie zumindest einen Eisenmangel haben wird, da sie ziemlich blass ist und auch Augenringe hat.
Weil ich natürlich eine Ursache für diese nicht gerade prickelnde Entwicklung suche, habe ich jetzt mal alle Daten der beiden Schwestern kontrolliert. Ihre Schwestern sind zwar auch ziemlich dünne Hemdchen, aber beide haben innerhalb eines Jahres jeweils 2kg zugenommen.
Ich gehe also derzeit nicht so wirklich davon aus, dass ich irgendwie Schuld sein könnte an der "Gedeihstörung" (so hat es die Kinderärztin genannt).
Wie würden Sie persönlich denn in so einem Fall vorgehen, bzw. was würden Sie raten? Soll ich das ganze "locker" angehen, mein Kind machen lassen, soll ich es trotzdem beobachten? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was die Kinderärztin alles hat testen lassen, weiß aber auch nicht, was ich unsere Kinderärztin jetzt noch großartig fragen soll.
Ich würde mich wirklich freuen, wenn Sie mir kurz Ihre Einschätzung mitteilen würden.
Mit freundlichen Grüßen, eine schöne Adventszeit wünschend,
Chaostante
von
Chaostante
am 19.12.2013, 15:33
Antwort auf:
Gedeihstörung beim Kleinkind - Blutergebnisse aber ohne Befund!?
Liebe C.,
wenn Ihre Kinderärztin auch der Meinung ist, dass es sich wie bei den anderen Kindern auch um "familäre Schlankheit" handelt und Ihre Tochter fit und gut entwickelt ist, dann gibt es besonders auch noch nach den normalen Untersuchungsergebnissen doch sicher keinen Grund zur Sorge. Auch Kinder, die auf der 3.Perzentile wachsen, sind normal!!!
Und Ihre Kinderärztin wird das ja weiter begleiten.
ALles GUte!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 19.12.2013
Antwort auf:
Gedeihstörung beim Kleinkind - Blutergebnisse aber ohne Befund!?
Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Dr. Busse.
Ich bin normalerweise ein Mensch, der vieles locker sieht, wenig ängstlich ist.
Doch in diesem Fall bin ich es.
Unsere Kita-Erzieherin hat mich nun mehrfach hinzitiert und darauf aufmerksam gemacht, dass meine Tochter wenig bis gar nichts isst. Und wenn man versucht, sie zum Essen zu animieren, die Traenen bereits aufsteigen. Einige Male hatte die Erzieherin in der Kita den Eindruck, das Kind könnte auf der Stelle umfallen. Sie ist sowohl sprachlich als auch motorisch zurück, ihre beiden Schwestern entwickeln sich dagegen wirklich super.
Sie ist ein unheimliches Sensibelchen, verschuechtert, zurueckhaltend. Waehrend ihre Schwestern zwar zierlich sind, aber stetig eine Entwicklung zu beobachten ist, ist sie im Durchschnitt am abnehmen.
Und das Ganze wird in letzter Zeit auch schlimmer, als besser. Die aktuelle Situation ist ja nicht schon immer am bestehen, sondern erst seit kurzem.
Unsere Kinderärztin hat erstmal nur das Blut abgenommen, beim Bauch abtasten hat meine Tochter über Schmerzen geklagt, Milz und Leber waren aber nicht vergrößert. Habe heute nur mit der Sprechstundenhilfe telefoniert, die mir sagte, dass die Werte erstmal okay seien, wir dann nach dem Urlaub nochmal genauer sprechen müssen.
Bis dahin würde es mich beruhigen zu wissen, woran ich festmachen könnte, dass soweit tatsächlihc alles okay ist!? Es gibt zierliche Kinder, das ist mir klar. Meine beiden anderen sind ja auch keine Wonneproppen. Während ich weiß, wann man von "Austrocknung" bei mangelnder Flüssigkeitszufuhr ausgeht, habe ich absolut keine Ahnung, wann ich mir wg der mangelnden Nahrungszufuhr Sorgen machen sollte?
Ich will ja auch die Erzieherin beruhigen können, damit sie nicht womöglich noch Druck auf meine Tochter ausübt, wenn sie das Essen mal wieder verweigert.
Mit freundlichen Grüßen,
Chaostante
von
Chaostante
am 19.12.2013, 17:36
Antwort auf:
Gedeihstörung beim Kleinkind - Blutergebnisse aber ohne Befund!?
Hallo liebe Chaostante,
oje, da schleppst du Sorgen mit dir rum...ich kenne das zu gut und kann dich vielleicht ein wenig beruhigen.
Meine Tochter kam bei SSW 36+0 auch nur mit 2220g und 44 cm auf die Welt. Sie hat nicht gut zugenommen (mit einem Jahr ca. 6000g), hat schon als Baby wenig getrunken und 11 Monate lang nur gespuckt.....wir wurden zu allen möglichen Ärzten geschickt und es wurde alles untersucht, ich musste sogar mit einem 8 Monate alten Baby zur Kinderpsychologin, weil angeblich eine Fütterstörung vorgelegen haben soll, das war aber nicht der Fall.
Mit 22 Monaten mussten wir dann eine Dünndarmbiopsie mit Vollnarkose machen (um Zöliakie auszuschließen-> hat sie nicht) und mir ging es dann nach fast zwei Jahren Druck und Angst machen unglaublich schlecht.
Nun wird meine Tochter im Januar drei, sie hat vielleicht 9 kg, ich weiß es nicht, denn ich wiege sie nicht mehr, auf ca. 87 cm. Sie ist unglaublich fit und hüpft und springt den ganzen Tag durch die Gegend. Sie hat ein super Immunsystem (erst 4 mal Fieber in den drei Jahren) und quatscht ohne Ende in grammtikalisch richtigen Sätzen, erzählt Geschichten zu ihren Büchern und singt. Also ein vollkommen normales Kind (wenn man das Gewicht nicht sieht). Wir sind mittlerweile total entspannt und freuen uns endlich nur noch an ihr. Es geht ihr gut und das ist das Entscheidende, nicht ihr Gewicht!
Was ich mit meinem langen Text sagen will: Entspann dich, nimm den Druck aus dem Essen (da scheint sich was aufgebaut zu haben ) und lass dein Kind machen, schau sie dir einfach nur an und sieh, wie es ihr geht. Wenn sie fit ist, ist doch alles in Ordnung! Und selbst Kinder, die noch kleiner und dünner sind als deine Maus, sind auch normal....
Sei lieb gedrückt, ich verstehe gut, was du durchmachst!!
von
pausbacke
am 20.12.2013, 05:43