Sehr geehrter Dr. Busse,
Sie schreiben mir, mein Sohn sei überfällig.....Warum? Er bekundet keinerlei Interesse an anderer Nahrung! Hier im Internet findet man sehr viel verschiedene Meinungen! Mein Sohn ist auch mit dem Stillen zufrieden. Sie raten mir also dazu, sofort mit Gläschen zu beginnen? Mit Möhren, oder?
Wie wirkt es sich auf die Gesundheit meines Sohnes aus, wenn ich ihn weiter voll stille?(also 8. Monat noch) Gibt es irgendwelche Nachteile, woran erkenne ich denn, dass er Gläschen benötigt? Was kann er denn alles schon essen bzw. vertragen?
Wäre Ihnen dankbar für eine weitere Auskunft!
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Engelberg
Mitglied inaktiv - 26.05.2010, 19:21
Antwort auf:
Baby zufüttern
Liebe A.,
einer der jetzt wirklich wichtigen Nährstoffe, die Ihr KInd braucht, ist Eisen und das ist nun mal in der Muttermilch nicht in ausreichender Menge verfügbar. Und das gilt noch für einige weitere Vitamine und Spurenelemente. Nicht umsonst sind sich die Ernährungsexperten darüber einig, dass spätestens mit 6 Monaten Beikost sinnvoll ist. Und sie ist ja bei uns verfügbar.
Ausführliche Ausführungen dazu finden Sie in der Broschüre des Forschungsinstituts für Kinderernährung: www.fke-do.de.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 26.05.2010
Antwort auf:
Baby zufüttern
Frag mal auch in der Stillberatung hier bei Biggi Welter im RUB!
Und lies mal bei Carloz Gonzales nach: Hilfe mein Kind will nicht Essen.
Auf keinen Fall Dein Kind zum Essen zwingen.
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 26.05.2010, 22:19
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Baby zufüttern
Danke, das werd ich machen!
Mitglied inaktiv - 26.05.2010, 22:54
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Baby zufüttern
Hallo Andrea,
der limitierende Faktor ist in der Regel das Eisen, das mit der reinen Milchnahrung nur in sehr geringer Menge verabreicht wird. Da mir keine Daten aus der Humanernährung vorliegen ein Beispiel aus der Landwirtschaft: Um das besonders begehrte weiße Kalbfleisch zu produzieren, wurden Mastkälber ausschliesslich mit Milchaustauscher (einer handelsüblichen Milchersatznahrung) getränkt. Das ab der 4. Lebenswoche notwendige Rauhfutter (Heu) wurde ihnen verwehrt. Das führte in der weiteren Entwicklung zu einer Eisenmangelanämie mit entsprechend heller Muskulatur. Aufgrund der klinischen Symptomatik der Anämie (u.a. Blässe, Abgeschlagenheit, Infektanfälligkeit) und der Unterentwicklung des Verdauungstraktes (Wiederkäuer!) wurde die Milchmast als tierschutzrelevant eingestuft und ist nun verboten.
Babies sind natürlich keine Rinder, und sicherlich gibt es noch zahlreiche andere Faktoren, die eine Rolle spielen (vielleicht auch psychosoziale, wie die aktive Teilnahme an den Familienmahlzeiten).
Für die bedarfsgerechte Ernährung bei Säuglingen wurden durch Ernährungsexperten "Fahrpläne" erarbeitet; auch hier zu finden: http://www.rund-ums-baby.de/ernaehrung/
Schöne Grüße,
Sandra
Mitglied inaktiv - 26.05.2010, 23:00