Frage: Lunge kollabiert

Sehr geehrter Herr Prof Wirth, Danke für die Antwort weiter unten. Wir haben uns bisher noch nicht entschieden.Mein Sohn ist immer noch im Krankenhaus. Nun ist es so, daß er in der Nacht von Samstag auf Sonntag hohes Fieber bekam und der Bereich um seinen Port stark gerötet, warm und schmerzemfindlich war. Es wurde eine Blutprobe aus den Port und, da ein Zugang gelegt wurde, noch eine Blutprobe aus einer Vene entnommen. Am Montag kam das Ergebnis, mein Sohn hat eine kuagolase negative Staphylokokken Infektion, sowohl im Port als auch in der anderen Probe nachweisbar. Er bekommt Antibiotika per Infusion (Cefuroxim) , außerdem ist der Port Montag Abend entfernt worden. Die OP ansch lief gut, die Atmung machte Probleme, sodaß er auf die Intensivstation verlegt wurde. Er hatte in dieser Nacht Fieber, Tachykardien und immer wieder starke Sättigungsabfälle, trotz Maskenbeatmung. Die Ärzte mußten intubieren. Damit war er stabil, gestern morgen ist ihm der rechte Lungenflügel kollabiert. Er bekam sofort eine Drainage. Seitdem ist er immer noch beatmet aber stabil und nur leicht sediert. Meine Fragen : Wie kommt es zu einem solchen Kollaps der Lunge ? Heilt sowas problemlos wieder aus ? Oder muß ich mir Sorgen machen, daß seine Lunge davon Schaden trägt und soetwas nochmal passieren könnte? Und wegen der Staphylokokken Infektion , wie sind bei soetwas die Aussichten? Verschwindet sowas komplett wieder, sodaß er zügig einen neuen Port erhalten kann? Dieses kleine Teil hat uns in den letzten Jahren soviel erleichert,ich weiß nicht, wie es ohne wäre.... Entschuldigen Sie sie vielen Fragen, ich mache mir große Sorgen und manchmal fällt es mir schwer, den Ärzten hier sprachlich (Australien) zu folgen. Viele Grüße Familie B.

von Homeland am 25.05.2016, 21:28


Antwort auf: Lunge kollabiert

Es sind jetzt sehr komplexe Komplikationen eingetreten: eine Staphylokokkensepsis und ein Pneumothorax. Das kann die Folge der Infektion und Beatmung sein, einen ganz konkreten Grund wird man kaum angeben können; vielleicht musste er mit relativ hohem Druck beatmet werden. Mit der Drainage lässt sich das in der Regel gut behandeln und entscheiden ist, wie er die Sepsis übersteht. Dann kann auch wieder ein Port eingesetzt werden, vorzugsweise auf der anderen Seite. Sie müssen wahrnehmen, dass der Junge insgesamt aufgrund seiner Grunderkrankung geschwächt ist und daher natürlich anfälliger für derartige Komplikationen. An sich sollte man innerhalb von zwei/drei Tagen eine deutliche Verbesserung sehen. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 26.05.2016