kissing tonsils

Dr. med. Christoph Erle-Bischoff Frage an Dr. med. Christoph Erle-Bischoff Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Frage: kissing tonsils

Hallo, ich war in der vorigen Woche mit meinem Sohn (4,5) beim HNO. Die Kinderärztin hatte empfohlen, das Belüftungssystem überprüfen zu lassen, da mein Sohn im Winter 2 x eine Mittelohrentzündung hatte (1x hatte er Scharlach, aber ohne große Beschwerden, eigentl. hauptsächlich Hautausschlag) Der HNO-Arzt hat dann bei meinem Sohn kissing tonsils festgestellt. Er hat darum ziemlich viel Wind gemacht und mich verunsichert. Er hat mich nach der Entwicklung meines Sohnes befragt. Da gibt es nichts zu berichten, mein Sohn ist ganz normal entwickelt (keine Sprach-, Hör- oder sonst welche Defizite). Er hat trotzdem einen Hörtest gemacht (war super). Mein Sohn schnarcht nicht und hat auch sonst keine Beschwerden. Ohne den Besuch beim HNO hätte ich mit gar keine Gedanken gemacht. Der sprach aber jetzt von Apnoe und anderen gefährlichen Dingen, die durch die vergrößerten Mandeln ausgelöst werden können. Die restliche Untersuchung war ohne Befund. Ich muss in 2 Monaten zur Kontrolle. Muss ich mir jetzt Gedanken machen und meinen Sohn nachts wegen evtl. Atemaussetzern beobachten? Muss so etwas generell operiert werden? Bisher hat niemand etwas von großen Mandeln gesagt. Und den Kleinen wird ja oft in den Hals geschaut.... Ich habe große Angst vor einer Mandeloperation, weil es im Bekanntenkreis schon einen Todesfall (bei einem Erwachsenen) wegen nicht stillbaren Blutungen gegeben hat. Sollte man bei kissing tonsils generell einen Termin in einem Schlaflabor wegen Abnoe machen? Können die Mandeln nach einem Infekt vergrößert bleiben? Vielen Dank vorab. Martina

von risky04 am 18.03.2014, 13:59


Antwort auf: kissing tonsils

Liebe Martina, manchmal sind Patienten beunruhigt, obwohl ich das nicht beabsichtigt habe. Manchmal bekomme ich das auch gar nicht mit. Vielleicht wollte der HNO-Arzt Sie nicht beunruhigen, sondern nur alles erzählen, was ihm zu den kissing tonsils einfiel.- Sie haben aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten, die Beunruhigung abzubauen: a)Gehen sie nochmal kurzfristig zu Ihrem HNO-Arzt und besprechen sie, was seine Worte ausgelöst haben. Oder b) holen sie eine zweite Meinung ein, bei einem anderen HNO-Arzt. Bewerten kann man die Befunde nur, wenn man das Kind gesehen und mit den Eltern persönlich gesprochen hat.- Übrigens: Die meisten Schlaflaboruntersuchungen, die ich bei Kindern mit vergrößerten Mandeln gesehen habe (und das waren nicht wenige), erbrachten den Befund, daß die Mandeln vergrößert sind... Mit freundlichen Grüßen Dr. Christoph Erle-Bischoff

von Dr. Christoph Erle-Bischoff am 18.03.2014