zita
Hallo, nachdem unser Sohn (6) zwar seit einigen Monaten nun tagsüber zuverlässig trocken ist, besteht nachts das Problem weiter. Wir waren jetzt vor einiger Zeit in einer anderen urologischen Kliniksprechstunde und dort wurde das erste Mal ein Uroflow-Protokoll angelegt. Vor ein paar Tagen habe ich nun den Arztbericht bekommen und darin steht, dass der Verdacht auf eine Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie besteht. Wir sollen nun eine neurologische Untersuchugn durchführen lassen. Ich bin jetzt etwas besorgt, davon hatte ich noch nie gehört. Welche Auswirkungen hat das und welche Maßnahmen kann man dagegen ergreifen? Ist es nicht seltsam, dass unser Sohn trotz diesen Verdachts jetzt tagsüber trocken ist?? Wie würden Sie weiter vorgehen? Viele Grüße und besten Dank Zita
Conny Ackmann
Hallo Zita Aus der Ferne und ohne die Auswertungen der Uroflowprotokolle zu kennen kann und darf ich leider keine Diagnose stellen :-( Ihre Sorge ist jedoch berechtigt und mit ihrer Schlussfolgerung – ihr Kind ist schließlich am Tag inzwischen ohne Probleme trocken – liegen sie schon ganz richtig :-) Die Ursache für das nächtliche Einnässen liegt nach unseren Erkenntnissen nicht in einer Sphinkter-Detrusor-Dyssynergie (heute dyscoordinierte Miktion) sondern in dem von uns schon häufig beschriebenen Tiefschlaf (Reifungsprozess), der mit 6 Jahren noch bei 10% bis 15% aller Kinder bekannt ist. Bei einer dyscoordinierten Miktion handelt es sich um einen nicht vollständig entspannten Blasenschließmuskel beim Pipimachen, der zu einer fraktionierten- oder stakkatoartigen Flusskurve im Uroflow (Spezialtoilette) führt und nur durch eine gleichzeitige Ableitung der Schließmuskelaktivität (EMG – ist KEINE neurologische Untersuchung) sicher diagnostiziert werden kann – eine schmerzfreie, unkomplizierte Untersuchung Dies führt häufig dazu, dass die Blase beim Pipimachen nicht komplett entleert werden kann und somit zu Problemen führen könnte. Diese kann ihr Sohn aus irgendwelchen Gründen natürlich haben ??? wären aber von ihnen sicher schon bemerkt worden. Wenn ihr Kinderarzt einverstanden ist, können sie sich gerne eine zweite Meinung bei einer unserer urotherapeutischen Kollegen in ihrer Nähe einholen, zu finden unter: http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html hier gibt es eine Landkarte auf der sie eine Adresse in ihrer Nähe finden können. Vertrauen sie auf ihr Gefühl ;-) und vielleicht können sie ihrem Kleinen noch ein wenig Zeit geben für das nächtliche Trocken werden. Um Leidensdruck bei ihnen oder ihrem Sohn durch nasse Betten zu vermeiden, kann mit seinem Einverständnis gerne eine Windel eingesetzt werden. Wenn er später von IHNEN nachts gut zu erwecken ist, könnte eine Weckapparattherapie den Reifungsprozess vielleicht positiv beeinflussen. Liebe Grüße Conny Ackmann
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