Faktor XII- Mangel / Kaiserschnitt

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Faktor XII- Mangel / Kaiserschnitt

Hallo! Ich habe ein Problem mit meinen Gerinnungsfaktoren, bzw. mit einem. Mein Faktor XII (Hagemann-Faktor) ist unter 1%. Eine Blutungsneigung liegt nicht vor. Es gibt allerdings bei urologischen Eingriffen eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für starke Nachblutungen.Der Grund hierfür ist Urin. Dieser verfügt über eine hohe fibrinolytische Aktivität und somit werden Wundflächen immer wieder angefrischt. Zu einer Nachblutung kommt es dann, da aus diesen fibrinolytisch angefrischten Wundflächen die Gewebsthombokinase nicht mehr in ausreichender Menge freigesetzt wird. Beim Auftreten solcher Blutungen muss Frischplasma gegeben werden, welches nicht älter als 2 Stunden sein darf. Da der Faktor XII nicht lagerungsstabil ist, gibt es davon weder Konzentrat noch hält er sich im Fresh-Frozen-Plasma. Puh, lange Rede kurzer Sinn. Ich habe in Bezug auf eine Spontangeburt extreme Angst vor Verletzungen (vaginal oder auch im Damm-Bereich), welche dann extrem nachbluten könnten, da 2 Std. altes Frischplasma nicht überall rumliegt. Ist es in meinem Fall nicht ratsamer einen Kaiserschnitt zu machen? Dabei hätte Urin ja gar keine Bedeutung mehr und die Wunde am Bauch wäre sicherlich auch besser zu kontrollieren. Vielen Dank im Voraus! Ines Jung

Mitglied inaktiv - 31.08.2001, 23:23



Antwort auf: Faktor XII- Mangel / Kaiserschnitt

Hallo, gerade in Ihrem Fall würde ich zu einer vaginalen Geburt raten. Der Blutverlust über eine Dammwunde ist mit Sicherheit niedriger als der bei einem Kaiserschnitt. Aufgrund der wesentlich kleineren Wunden ist auch der Verbrauch an Gerinnungsfaktoren niedriger. Dass es durch kurzen Kontakt mit Urin (beim Wasserlassen) zu einer Fibrinolyse und Nachblutung kommt, halte ich nicht für wahrscheinlich. Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 01.09.2001



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