Frage im Expertenforum Im Wochenbett und danach an Stephanie Rex:

Was ist das Beste fürs Kind

Stephanie Rex

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Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Was ist das Beste fürs Kind

Dezemberbaby2019

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Hallo liebe Frau Rex, eigentlich bin ich schon lange aus dem Wochenbett heraus und müsste mich wahrscheinlich hier im Forum an eine andere Stelle wenden, Sie haben mir aber schon ein paar Mal so aufmunternde Worte zusprechen können und haben mich wirklich wieder aufgebaut. So etwas könnte ich zur Zeit echt gebrauchen.... Mein Baby ist jetzt fast 9 Monate alt. Stillen hatte trotz allerlei Unterstützung (auch zb einer Stillberaterin der La Leche Liga) nicht funktioniert. Also musste ich meiner Tochter Milchnahrung füttern. Die mochte sie überhaupt nicht. Sie hat immer nur so viel getrunken, dass sie gerade so satt war/ der erste Hunger überstanden war. Die hatte auch sehr langsam zugenommen. Alles änderte sich mit Start der Beikost. Ich habe dies wirklich gleich mit 4 Monaten beginnen lassen und wir waren nach (ich glaube) 6 Wochen schon bei der dritten Mahlzeit pro Tag (auf Anraten meiner Hebamme, da meine Kleine einfach scheinbar schon so weit war). Meine Tochter hat alles total gut angenommen, ich hatte kaum bis keine Schwierigkeiten. Nur sie hat relativ früh an festerer Nahrung bzw unserem Essen sehr großes Interesse gezeigt und teilweise ihren Brei nicht mehr gegessen, weil sie eben lieber das wollte was wir auch essen. Eine Zeit lang hab ich heimlich gegessen, aber das erschien mir als nicht richtig, da sie ja gemeinsame Mahlzeiten lernen soll. Also habe ich sie immer mal probieren lassen und eben mit Brei satt essen lassen. Das hat einige Zeit funktioniert. Irgendwann war es so, dass sie ihren Brei einfach nicht mehr wollte. Sie hat gerade so viel gegessen, dass eben der erste Hunger vorbei war und wollte lieber unser Essen. Oder sie hat den Brei komplett wieder ausgespuckt. Am liebsten isst sie alles was sie selbst in die Hand nehmen kann....außer gedünstetes Gemüse oder Obst. Es soll richtig fest sein (könnte auch an den Zähnen liegen, sie zahnt schon ca. 2 Monate mit den oberen Zähnen, einer ist bereits durch. Die unteren beiden Schneidezähne hat sie seit 4 oder 5 Monaten). Ich lasse sie nun eben einfach viel am Familientisch mitessen, eine Breimahlzeit pro Tag muss sie aber essen. Für uns klappt das alles sehr gut. Es ist eine wahre Freude ihr beim Essen zuzusehen. Nun hagelt es im Bekanntenkreis natürlich massive Kritik. Als wäre ich die Rabenmutter des Jahrhunderts. Eine Zeit lang war mir das alles egal, mittlerweile geht es mir nun doch sehr nah. Eigentlich freue ich mich auf jede gemeinsame Mahlzeit mit meinem Kind. Da schmeckt es doppelt und dreifach so gut, wenn man ihre "mmmmmh"-kommentare hört. Dennoch hat alles mittlerweile einen bitteren Beigeschmack. Mein Gedanke war nur, dass ich echt froh war, dass sie so gerne isst und ich ihr kein gegenteiliges Verhalten "anerziehen" wollte bzw ihr die Freude nehmen wollte. Ich versuche schon recht salzarm zu kochen und Soßen bekommt sie nur einen klitzekleinen Hauch. Das meiste gibt es "pur". Sorry für den langen Text und danke für Ihr offenes Ohr. Viele Grüße, Dezemberbaby2019


Stephanie Rex

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Liebe Dezemberbaby2019, vielen Dank für den ausführlichen Text. Durch deine genaue Schuilderung hab ich einen super Einblick bekommen können und nur sagen.... Es ist alles perfekt und wunderbar!!! Besser gehts nicht. Du hast ein ausgeglichens Kind, was einen guten Appetit hat und zudem anscheinend noch ein sehr gut funktionierenden Stoffwechsel und Magen Darm Tätigkeit. Es gibt nun mal Kinder, die schneller sind im Essen und auch sehr gut alles vertragen. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo in den verschiedenen Entwicklungen. Sei es beim Essen, Motorik, Sensorik, Schlafen usw. Mit neun Monaten kann sie gut Stücke essen und auch durch ihre vorhanden Zähne klein kauen. Genau das brauchen auch die Zähne und auch die Kauleisten auch der Kiefer baut Muskulatur. Solange sie kein verschlucken hat und keine Verdauungsprobleme und Bauchschmerzen hat, kann sie Stückchen essen. Natürlich noch nicht gewürzt und kein Salz. Satt Soßen würde ich eher Butter oder Tomatenpüree nehmen (kein Ketschup). Zucker, scharfe Gewürze und Erwachsenen Süßigkeiten sollten natürlich noch nicht auf dem Speiseplan stehen. Wirlich sehr schade, dass dein Umfald diese Ansicht nicht hat und es tatsächlich schafft, dich zu verunsichern. Sorry, wenn ich so hart und deutlich rede/schreibe. Sieh es als Lernaufgabe für dich! Stark zu sein, die Stärke deiner Tochter zu sehen und bei solchen Dingen und Kommentaren abzuschalten, zu gehen oder spontan das Gespräch zu beenden. Auch dies ist sicherlich hart, wir aber immer wieder in deiner Erziehung und diese Dauert noch lange :), vorkommen, dass andere Menschen sich einmichen. Manche Tipps können sicherlich hilfreich sein... aber nicht, wenn deine Tochter keinerlei Beschwerden zeigt. Also, ab an den Tisch und bitte unbedingt gemeinsam Essen! Geniess es! Macht euch einen schönen Tisch mit Blumen und freut euch auf das gemeinsame Erlebniss :)! Du kannst so stolz auf euch sein! Alles Gute! Steffi


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