Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, ich hatte im August eine AS (Windei 8.SSW) und nun im Januar einen Missed abortion in der 9.SSW. Wir hatten also drei Monate gewartet nach der ersten AS und ich wurde wieder schwanger. Jetzt möchten wir gerne noch einen Versuch starten, da ich schon 38 Jahre werde haben wir natürlich nicht mehr alle Zeit der Welt. Was würden Sie raten wielange man nach einer 2. FG warten sollte? Die Aussagen der Klinik und meines FA waren sehr unterschiedlich. Scheinbar war die Ursache der FG ein hoher Progesteronmangel. Leider hatte ich den Wert erst nach Weihnachten erfahren und somit keine entsprechende Therapie erhalten. Mein FA meinte bei einem Wert von 149 in der zweiten Zyklushälfte sie Utrogest nicht ausreichend gewesen, und ich ich hätte spritzen müßen. Spielt das Wissen um den Grund der FG in Bezug auf die Wartezeit eine Rolle, da ich ja ab pos. Test Progesterondepotspritzen bekommen würde? Ich habe außerdem die Faktor V Störung und nicht gespritzt. Ob man bei erneuter SS doch niedermolekulares Heparin spritzen sollte? Vielen Dank und einen schönen Sonntag Claudia
Liebe Claudia, 1. entgegen häufigen Empfehlungen Wartezeit von 3-4 Monaten einhalten, ist nach der Durchsicht der hierzu vorliegenden Literatur davon auszugehen, dass der zeitliche Abstand allein keine Einflußgröße für die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Fehlgeburt darstellt. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufs liegt nach einer Fehlgeburt bei etwa 85-90 Proozent. Nicht nur aus organischer, sondern sicher auch aus psychologischer Sicht Trauerreaktion und erneuter Kinderwunsch scheint es sinnvoller zu sein, nach einer frühen Fehlgbeburt - bis auf einige Ausnahmefälle - auf ein vorgegebenes Zeitintervall bis zu einer erneuten Schwangerschaft zu verzichten. Da es häufig aber eh etwa 2-3 Zyklen -und manchmal auch mehr - bis zur nächsten Schwangerschaft dauert, erübrigt sich diese Diskussion um die Wartezeit aber eigentlich. 2. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen. Erst, wenn sich Fehlgeburten häufen (mehr als dreimal hintereinander), wird empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Hierzu gehört neben der Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen. Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache. eine rein prophylaktische Substitution von eines Gelbkörperhormons, in der Absicht, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern, ist in aller Regel nicht indiziert. Auch, wenn es nach wie vor häufig so gehandhabt wird, gibt es für den Sinn dieses Vorgehens keine harten wissenschaftlich bewiesenen Daten ("evidence based"), die das rechtfertigen würden. Allerdings ist dieses im Rahmen der Maßnahmen einer künstlichen Befruchtung sicher anders zu betrachten. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. 3. wenn offensichtlich eine Gerinnungsstörung vorliegt, dann kann es sinnvoll sein, schon direkt zu Beginn der Schwangerschaft mit einem niedermolekularen Heparin zu therapieren. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB
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