Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Verdacht auf Neuralrohrdefekt !?!?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Verdacht auf Neuralrohrdefekt !?!?

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Guten Morgen Dr. Bluni, ich bin jetzt in der 19.SSW (18+1). Als ich nach den Ergebnissen meines letzten Bluttestes bei der FA nachgefragt habe, meine Sie das meine Werte "grenzwertig" sind. Sie hat mir daher einen Termin in der uni-klinik versorgt, zu dem ich am 01.04. hin muß. (War bereits zur NT-Messung mit Blutabnahme, da war alles i.o.) Leider hatte Sie keine Zeit und mir daher keine weiteren Informationen dazu gegeben. Als ich gestern die Überweisung geholt habe, stand folgender Text: Auftrag: Grav. 18.SSW, susp. AFP: 2,52 MOM! "Verdacht auf Neuralrohrdefekt". Bitte sagen Sie mir was das bedeuted und was mich in der Uni-klinik erwartet. Machen die da eine Fruchtwasseruntersuchung? Und kann man anhand einer Untersuchung diese Fehlbildung zu 100% ausschließen? Was habe ich für Möglichkeiten wenn das Kind einen schweren Defekt hat? Vielen Dank für Ihre Anwort!!! MfG Susi


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Susi, die Bestimmung des Alpha-Fetoproteins im Rahmen der Pränataldiagnostik mit konsekutiver Risikoberatung bezüglich des Vorliegens einer Neuralrohrfehlbildung ist eine Leistung, die zu einer vorher durchgeführten Aufklärung verpflichtet. Durch Bestimmung des AFP (=Alpha-Feto-Protein) im mütterlichen Blut lässt sich bei erhöhten Werten ein Hinweis auf Neuralrohr-Missbildungen (Spina bifida, "offener Rücken") beim Kind ableiten. Da der Wert im mütterlichen Blut durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird, bedeutet ein erhöhter Wert keinesfalls, dass eine Missbildung vorliegt. Hier kann die Bestimmung des Alpa-Fetoproteins per Fruchtwasserpunktion Klarheit bringen und das Kind zudem mittels Ultraschall genau auf Organmissbildungen untersucht werden. Diese sollte dann durch einen dafür entsprechend qualifizierten Untersucher(in) erfolgen. Dieser wird aber immer erst eine Ultraschalluntersuchung durchführen. Deutlich erniedrigte Werte werden hingegen mit Erbgutschäden in Verbindung gebracht. Sie können aber auch auf Grund eines falsch eingeschätzten Schwangerschaftsalters (tatsächlich jünger als ursprünglich gedacht) zu Stande kommen. Der Wert selbst ist abhängig von der Schwangerschaftswoche, dem Gewicht der Schwangeren, und der Frage ob Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft. VB


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