Hallo,
ich bin durch Zufall auf das Forum gestoßen und finde es einfach toll.
Ich hätte gleich mal eine sehr wichtige Frage. Ich bin nun in der 10. SSW (9+5) und habe seit Samstag Schmerzen im Rücken. Nun bin ich mir nicht sicher ob es eine Verspannung ist oder auch etwas mit der Schwangerschaft zu tun haben kann. Waren am Freitag lange auf einem Geburtstag und seitdem habe ich die Schmerzen. Es wird zwar schon wieder besser, aber ich mache mir nun doch Sorgen. Die Schmerzen gehen von den Lendenwirbeln aus und ich bin dort auch Druckempfindlich. Wenn ich eine Wärmflasche mache wird es besser.
Entschuldigen Sie wenn es nur eine Lapalie ist, aber ich habe Angst vor einer Fehlgeburt, da wir uns schon so lange ein Baby wünschen.
Viele Grüße,
st2829
Mitglied inaktiv - 05.05.2009, 10:47
Antwort auf:
Schmerzen im Rücken
Hallo,
die sich vergrößernde Gebärmutter und die sich verändernde Anatomie des kleinen Beckens bringt es mit sich, dass es in der Schwangerschaft mal "ziepen", ziehen, oder drücken kann - und dieses auch im Rücken - wobei man nicht generell sagen kann, woher es kommt, oder ob es noch normal ist.
Hinzukommt, dass die hormonelle Veränderung zu einer Auflockerung des Bandapparates, auch im Bereich des Beckens und der Wirbelsäule, führt und dass das Wachstum des Bauches eine zunehmende Verlagerung des Schwerpunktes nach vorne bewirkt, mit daraus resultierender Hohlkreuzbildung und entsprechenden Beschwerden.
Sprechen Sie bei anhaltenden Beschwerden grundsätzlich mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt, auch schon deshalb, um auszuschließen, ob für Ihre persönliche Situation die Beschwerden eine andere Ursache haben.
Rückenbeschwerden können sich hier bessern, wenn langes Stehen vermieden wird und auf eine gerade Sitzhaltung geachtet wird.
Eine nicht zu hohe Gewichtszunahme in der Schwangerschaft kann Muskeln und Gelenke schonen. Schwimmen als körpergewichtsentlastende Sportart ist sicher sehr empfehlenswert. Es stärkt die Rückenmuskulatur und beugt damit nicht nur eventuellen Beschwerden vor, sondern lindert sie auch. Darüber hinaus kann ein gelegentliches Entspannungsbad eine deutlich entkrampfende Wirkung entfalten.
Therapeutisch stehen neben der Massage und Fangopackungen auch die krankengymnastischen Übungen zur Auswahl.
Dabei können unterstützend entkrampfende Medikamente eingesetzt werden. Ihr behandelnder Arzt kann mit einer schmerzstillenden und entzündungshemmenden Injektion Abhilfe leisten. Aber auch mit Verabreichung von B-Vitaminen oder mit schmerzstillenden Medikamenten kann Linderung herbeigeführt werden, wenn z.B. der Ischiasnerv betroffen ist. Dieses kann durch lokale Einreibungen, z.B. mit Johanniskrautöl, Kamillenöl oder Olivenöl im Lendenwirbel-Bereich abgerundet werden.
Schmerzmittel der Wahl ist Paracetamol. Weiterhin können ältere Wirkstoffe, wie Ibuprofen und Diclofenac in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln bei strenger Indikationsstellung eingesetzt werden.
Nach bisheriger Datenlage sind sie unbedenklich. Jedoch sollten diese beiden Substanzen im letzten Schwangerschaftsdrittel wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des kindlichen Kreislaufs im Herzen (Ductus botalli) nicht eingesetzt werden.
Tipps zur Entlastung des Rückens sind
•das Meiden von gebeugten Körperhaltungen (beim Sitzen oder beim Stehen)
•Vermeiden Sie das Heben schwererer Gegenstände und gehen Sie beim Heben mit geradem Rücken in die Knie
•Achten Sie bei den Schuhen auf weiche Sohlen und niedrige Absätze
•Zum Schlafen können eine Gesundheitsmatratze und ein flaches Kissen sehr hilfreich sein
•Beginnen Sie den Morgen nach dem Aufwachen mit einem Strecken und Lockerungsübungen neben dem Bett
•Daheim und am Arbeitsplatz sollten Sie hier einen Stuhl haben, der den orthopädischen Anforderungen entspricht
•Schwimmen und insbesondere Rückenschwimmen, wie auch Gymnastik stärkt die Rückenmuskulatur und entlastet den Rücken
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 05.05.2009