Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

PH Test als Schutz vor Infektionen

Frage: PH Test als Schutz vor Infektionen

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Bluni, in meiner ersten Schwangerschaft hatte ich nahezu ständig Scheideninfektionen (eigentlich abwechselnd Pilze und Bakterien). Daher bin ich jetzt auch wieder bei jedem Jucken/Brennen/ Ausfluss total verunsichert. Es ist mir aber unangenehm jedesmal deswegen zum FA zu gehen. 1.Reicht es, wenn ich einmal die Woche den PH Wert in der Scheide messe? Wenn der unter 4,4 ist, kann ich dann sicher sein, dass keine Infektion vorliegt? 2.Kann ich noch etwas tun, um Scheideninfektionen vorzubeugen oder zumindest Sicherheit zu gewinnen, dass ich keine habe? 3.Ist das Thema in den ersten 12 Wochen auch schon brisant oder erst, wenn es rein theoretisch zu einer Frühgeburt kommen könnte? Vielen Dank für Ihre Antwort, Andrea O.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Andrea, 1. der Scheiden-PH-Wert liegt normalerweise zwischen 3,8-4,0. Ist er nach oben hin verändert, so ist das zunächst mal Ausdruck einer gestörten Scheidenflora, was entweder auf einen Mangel an Milchsäurebakterien zurückzuführen ist oder es kann Ausdruck eine bakteriellen Infektion sein. Dieses lässt sich aber häufig schon im Mikroskop beurteilen. Und nur, wenn hier bestimmte Keime vorhanden sind, sollten diese natürlich behandelt werden, weil dann das Risiko für vorzeitige Wehen und Frühgeburtlichkeit erhöht ist. Sofern einer leichten Erhöhung des Wertes keine Entzündung zu Grunde liegt, kann der Wert auch mit Milchsäurebakterien in Zäpfchenform angehoben werden. Mit der Bestimmung des Ph-Wertes soll, wie oben angeführt, eine bakterielle Besiedlung der Vagina in d. Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Dazu gibt es neben Teststreifen mittlerweile auch einen so genannten Testhandschuh. Da aber neben diversen anderen (zum Teil noch unbekannten) Ursachen diese bakterielle Veränderung im Verdacht steht, eben auch für vorzeitige Wehen, vorzeitigen Blasensprung und Frühgeburtlichkeit verantwortlich zu sein, resultierte aus dieser Erkenntnis in Deutschland die Empfehlung, in der Schwangerschaft den Ph-Wert regelmäßig zu kontrollieren. Dieses alleine ist aber sicher nicht der Weisheit letzter Schluss und das Problem ist viel komplexer. Dieses hat Herr Prof. Petersen von der Universitätsfrauenklinik in Freiburg in einer Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes (Heft 22, Juni 2001) in einem Leserbrief auch noch einmal betont. Insofern sollte sicher jede schwangere Frau mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin über die für sie sinnvollste, individuelle und risikoangepasste Diagnostik sprechen. 2. nach bisheriger Datenlage hat dieses vor der 12. SSW keine klinische Bedeutung im Hinblick auf eine Frühgeburt. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo nochmal, d.h. wenn ich in den ersten 12 Wochen eine Infektion habe, wirkt sich das nicht negativ auf die Schwangerschaft aus? Dann kann ich mich in den ersten 12 Wochen "beruhigen" und muss erst ab Woche 13 aufpassen? Danke nochmal, Andrea


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Andrea, grundsätzlich sollte eine sollte Infektion auch in der Frühschwangerschaft behandelt werden, aber nach der bisherigen Datenlage wird sie dann für eine spätere Frühgeburt zunächst keine Bedeutung haben. VB


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