Sehr geehrter Dr. Bluni,
meine nächste Frage an sie: ich war heute beim FA wegen starken Schmerzen.(bin 31+6) CTG war super, keine Wehentätigkeit, super Herztöne. Mein FA hat mich noch untersucht und festgestellt dass mein Muttermund in Trichterform wäre, Köpfchen liegt schon gut drin. Gebärmutterhals ist aber noch 4cm.
Er miente ich soll mich nicht beunruhigen. Da diese SS aber schon von Anfang an komliziert ist habe ich schon Angst.
Es ist meine 3 SS. Die erste endete mit Not KS (Herztöne blieben aus, aber Jannis ist zum Glück gesund)
2. SS war endete mit einer FG in der 13 SSW.
Muss ich nun auf was achten? Kann ich dagegen was machen?
Über ihre hilfreiche Antwort bin ich sehr dankbar
Liebe Grüße
Kerstin Babin
Mitglied inaktiv - 03.08.2009, 20:50
Antwort auf:
Muttermund in Trichterform
Liebe Kerstin,
physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt.
Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung.
Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden.
In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter.
In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 03.08.2009