Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Größe

Frage: Größe

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Lieber Herr Dr. Bluni, meine Frauenärztin schaute bei der VU gestern etwas erstaunt, bevor sie mir meitgeteilt hat, dass der Brustumfang meines Babys ( bin in der 29. SSW) wohl eher der 31. SSW entspräche. Gewicht und Größe des Embryos seien aber "normal" für die Zeit. Da ich völlig überrumpelt war, habe ich garnicht fragen können, was das zu bedeuten hat. Deshalb meine Frage heute an Sie, mit einem großen Dankeschön, dass Sie sich hier immer die Zeit für uns nehmen: Heißt das, dass unser Baby vorraussichtlich sehr groß sein wird, wenn es auf die Welt kommt? Welchen Ausschlag gibt bei der Größenberechnung der Brustumfang? Viele Grüße Linda


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Linda, 1.wir bezeichnen einen solchen Befund als Kopf-Thorax-Diskrepanz. Sie beschreibt ein unterschiedliches Wachstum von Kopf und Thorax: die Maße wachsen nicht simultan. Bei einer solchen Kopf-Thorax-Differenz ist sicher immer zu schauen, was dahinter steckt: es kann sowohl eine mangelnde Versorgung sein, es können theoretische aber immer auch andere, organische Gründe seitens des Kindes dahinter stecken. Gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob sie schon immer da war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Bei größeren Abweichungen, kann dieses unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein. Hierbei würde deshalb die Kontrolle per Doppler-Ultraschall und ggf. im CTG engmaschig durchgeführt - am besten durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin. 2. sicher kann ein zu großes Wachstum des Feten auch auf einen Schwangerschaftsdiabetes zurückzuführen sein, aber dieser sollte dann am besten durch einen Diabetologen oder eine diabetologische Schwerpunkteinrichtung zunächst ausgeschlossen werden. VB


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