Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Fruchtwasservergiftung???

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Fruchtwasservergiftung???

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Hallo Dr. Bluni, ich bin nun in der 34. ssw und habe seit der 10. ssw ständig irgendwelche Bakterien, d. h. stark erhöhte Leukos. 4x Antibiotikum hat nichts gebracht. Nun habe ich von einem Fall gehört, wo das Baby auch so um die 34. Woche an einer Fruchtwasservergiftung gestorben ist. Woher kann ich wissen, daß die Keime bei mir nicht auch durch die Fruchtblase aufgestiegen sind? Sollte man das Fruchtwasser sicherheitshalber mal punktieren? Seit ein paar Tagen verspüre ich etwas weniger Kindsbewegungen. Liegt das am mangelnden Platz oder könnte das Kind krank sein? Ich mache mir große Sorgen, daß mein Kind so kurz vor Termin sterben könnte, v. a. wo es ja nun schon kommen könnte. Vielen Dank für Ihre Antwort, LG Nicole


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Nicole, hier kann ich Sie beruhigen, das es eine solche "Vergiftung" nicht gibt. Es kann schon mal vorkommen, dass eine vaginale Infektion auch nach oben wandert und zu einem vorzeitigen Blasensprung führt. Sprechen Sie hier also zur Beruhigung mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. 2. ein starres Schema haben die Kinder nicht, nach dem sie sich bei allen Schwangeren gleich bewegen. Dies kann individuell völlig variieren und an vielen Faktoren liegen. Aber, die subjektiv erlebten Kindsbewegungen geben indirekt Aufschluss über das Wohlbefinden des Ungeborenen. Ein gesundes und vitales Kind bewegt viel und oft. Ein krankes oder beeinträchtigtes Kind schont sich und bewegt sich entsprechend weniger und "lebt auf Sparflamme". Werden die Kindsbewegungen eindeutig seltener oder häufiger als gewohnt registriert, sollte der Zustand des Kindes mittels CTG, Ultraschalluntersuchungen und klinischen Parametern überprüft werden. Sofern die Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt oder Frauenärztin hier aber unauffällig sind, ist der Schwangern zu empfehlen, bei kurzfristiger "Ruhe im Bauch", als auch bei zeitweilig verstärkter Aktivität nicht gleich beunruhigt zu sein. Wichtig zu wissen, ist sicher auch, dass reife Feten ein Drittel des Tages im Tiefschlaf verbringen und nur ein Zehntel des Tages wirklich wach sind! Auffällig wären zum Beispiel länger als 24 Stunden anhaltende, reduzierte Bewegungen. Ansonsten lässt sich aus dem Bewegungsmuster bei bisher unauffälligen Untersuchungen nicht gleich etwas Krankhaftes ableiten. VB


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