Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin in der 14. SSW und habe seit ca. 8 Wochen totale Probleme mit der Übelkeit. Wasser kann ich langsam schon nichtmehr sehen. Seit ca. 2 Wochen trinke ich täglich ca. 2 Gläser Spezi, weil ich darauf wirklich durst habe. Ist das für das Ungeborene schädlich? Mit dem Essen habe ich auch das Problem, dass mir auf sehr viel übel wird. Ich habe seit Wochen totalen Heißhunger auf Salami- und Leberwurstbrötchen. Wäre es gefährlich, wenn ich hier von der speziellen Kinderwurst von meinem einjährigen Sohn etwas essen würde? Außerdem habe ich wohl schon seit ein paar Monaten eine Dornwarze am Fuss, die ich vor 2 Tagen entdeckt habe. Mein Hautarzt meinte vor Monaten schon, dass sie weg wäre, aber jetzt sehe ich sie wieder. Kann das eine Gefahr für das Ungeborene darstellen? Vielen Dank für Ihre Antworten, liebe Grüße B.
Hallo B., 1. die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss. Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin. Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme. Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen. Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist. Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch einen warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen. Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden. Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken. Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse (Karotten und Kartoffeln) Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen. Die Medikamente, die folgende Wirkstoffe enthalten, dürfen in der Schwangerschaft bei Übelkeit und/oder Erbrechen verabreicht werden: Wirkstoff: * Diphenhydramin (Emesan®) * Meclozin (Peremesin®) * Metoclopramid (MCP®) * Dimenhydrinat (Vomex A®) Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen. 2. Spezi ist erlaubt und unbedenklich 3. Leberwurst sollte in der Schwangerschaft nicht gegessen werden. Eine Zwischenstellung bei den Lebensmitteln nehmen gepökelte und geräucherte oder luftgetrocknete Rohdauerwaren wie Rohschinken oder Salami insofern ein, als sie gemeinhin als sicher gelten. Nur unter bestimmten Umständen kann infektiöses Material erhalten bleiben. Das Robert-Koch-Institut sagt in dieser Frage: "Sicher sind auch alle gepökelten Rohdauerwaren, z.B. Rohschinken und Salami." 4. die Dornwarze hat keine Auwirkungen auf das Ungeboren oder die 5. nach durchgemachter Toxoplasmoseerkrankung besteht eigentlich lebenslange Immunität. Ansonsten kann dieses die Blutuntersuchung schnell klären. VB
Mitglied inaktiv
Lt. meinem Frauenarzt hatte ich bereits vor meiner ersten Schwangerschaft eine Toxoplasmoseinfektion, aber trotzdem keinen ausreichenden Schutz.
Mitglied inaktiv
Vielen Danke für Ihre Hilfe. Ich habe vor ca. 3 Wochen einmal ein Brötchen mit Leberwurst gegessen. Daraufhin hatte ich keine Symptome. Kann ich wegen diesem einen Mal dem ungeborenen schon geschadet haben? Vielen Dank für Ihre Antwort, liebe Grüße B.
Hallo, hier kann ich Sie beruhigen, dass dieses für Ihr Kind nicht mit negativen Folgen verbunden ist. VB