Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Evtl. Schwanger und Scheidenpilz

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Evtl. Schwanger und Scheidenpilz

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Guten Morgen, es könnte sein das ich schwanger bin aber die Befruchtung erst vor ein paar Tagen war. (Sprich wir verhüten nicht und ich bin mir ziemlich sicher am Eisprungtag GV gehabt zu haben). Das wär jetzt 4 Tage her. Leider habe ich seit gestern einen Scheidenpilz (hatte ich schonmal daher weiß ich wie es sich anfühlt). Jetzt habe ich beim Frauenarzt angerufen und die meinte ich kann das Biofanal (Wirkstoff Nystatin) benutzen ohne das es was ausmacht. Hab ich jetzt auch gemacht aber ich bin total hin und hergerissen. Sollte tatsächlich eine Befruchtung stattgefunden haben und sich das Ei noch nicht in der Gebährmutter befindet kann es dann durch den Wirkstoff geschädigt werden? Den Wirkstoff an sich darf man in der Schwangerschaft anwenden aber da es noch so früh ist bin ich total unsicher. Andererseits muß ich aber auch was machen da der Pilz vielleicht ja auch schädigend sein kann und natürlich auch äußerst unangenehm oder sollte ich noch ein paar Tage warten mit der Behandlung? Der Wirkstoff hilft auf alle Fälle da das Jucken schon weg ist, sollte jedoch die Zäpfchen für 6 Tage anwenden damit sie auch wirklich helfen. Was sagen sie dazu?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein großes Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Liegt eine solche Pilzinfektion in der Schwangerschaft vor, können die zur Verfügung stehenden, antimykotischen Maßnahmen ergriffen werden. Anders als außerhalb der Schwangerschaft wird die Pilzinfektion allerdings immer behandelt, selbst bei Beschwerdefreiheit der Frau. Für den Wirkstoff Nystatin liegen die besten Erkenntnisse vor; aber auch der Wirkstoff Clotrimazol kann eingesetzt werden. Wenn auch bei Clotrimazol ein entsprechender Vermerk im Beipackzettel vorhanden ist, gibt es bisher keine dokumentierten Schäden bei Kindern nach Anwendung von Clotrimazol. Bei vorsichtiger Handhabung dürfen hier auch Vaginaltabletten eingesetzt werden. Dieses ist für eine optimale Therapie häufig auch unerlässlich. VB


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