Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Abstriche in der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Abstriche in der Schwangerschaft

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni, bin mittlerweile in der 28 SSW und bis jetzt ist meine SS gut verlaufen. Mir ist bloß aufgefallen, dass mein FA noch keinen einzigen Abstrich gemacht hat. Ist das denn überhaupt vorgesehen? Er fragte mich jedes Mal ob mein Ausfluss auffällig wäre und hat mich auch vaginal untersucht, aber eher wie der Stand der Gebarmutter ist. Vielen Dank für Ihre Antwort.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, bei Interesse können Sie in den online abrufbaren Mutterschaftsrichtlinien nachlesen, was Gegenstand der Untersuchungen in einer normal verlaufenden Schwangerschaft ist. Die Internetadresse ist http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/19/ (letzter Abruf:10.12.1010) Eine gynäkologische Untersuchung ist bei Beginn der Schwangerschaft vorgesehen. Dabei wird im Urin auch nach einer Chlamydieninfektion (virusähnliche Bakterien) geschaut. Gegebenenfalls kann Ihre Frauenärztin/Frauenarzt dann noch nach Bakterien & Pilzen schauen und den ph-Wert bestimmen. Auch sollte ein aktueller Krebsabstrich vorliegen. Eine regelmäßige Kontrolle des ph-Wertes ist in jedem Fall nicht vorgesehen. Ist der weitere Verlauf unauffällig und liegt kein Risiko vor (z.B. Zustand nach Frühgeburt oder sehr frühem Blasensprung)und es gibt keine vorzeitigen Wehen, sind weitere gynäkologische Tastuntersuchungen nicht vorgesehen, auch wenn dieses schon lange – aber eben nur in Deutschland - tägliche Praxis ist. Bezüglich all der im deutschen Mutterpass aufgelisteten Untersuchungen gibt es mittlerweile auch in der Fachwelt eine Diskussion, inwiefern all diese dort aufgeführten Dinge inklusive der regelmäßigen vaginalen Tastuntersuchung bei jedem Besuch, selbst wenn die Frau beschwerdefrei ist, wirklich noch das bewirken, was damit beabsichtigt war, nämlich unter anderem die Rate an Frühgeburten zu reduzieren. Das Vorgehen, wie bei uns in Deutschland während der Schwangerschaft gibt es nämlich in vielen anderen technisch hoch entwickelten Ländern Europas, wie auch den USA, die keine höheren Zahlen an Frühgeburten oder Müttersterblichkeit aufweisen, so nicht. Hier ist eher zu unterstellen, dass die Frauenärztin/Frauenarzt sich daran orientiert, dass sie / er eben bei unauffälligem Verlauf nicht jedes mal vaginal untersucht, was bei uns zwar vorgesehen ist, was aber sicher im Ermessen des Arztes liegt, hier auch mal drauf zu verzichten. Am besten sprechen Sie offen über den genauen Ablauf mit der Ärztin / dem Arzt, um eventuelle Missverständnisse auszuräumen. VB


Mitglied inaktiv

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hat mein Fa auch nicht gemacht, außer zum Schluss..


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