Hallo, ich habe in knapp einer Woche meinen Termin zum 2. US Screening. Wonach genau wird da mein FA gucken? Ich war ja diese Woche zur normalen VU und da hat er auch kurz einen Ultraschall gemacht. Wenn etwas mit dem Baby nicht stimmen sollte, hätte er es doch auch schon da wahrscheinlich erkannt, oder? (mache mir-wie immer-schon ein bisschen Sorgen)
Danke schonmal für die Antwort,
viele Grüße von Anne
Mitglied inaktiv - 14.11.2010, 13:00
Antwort auf:
2. US Screening
Liebe Anne,
1.neben den üblicherweise drei vorgesehenen Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft wird bei besonderen Indikationen (Risiko aus der Vorgeschichte oder dem Alter, Auffälligkeiten, Wachstumsretardierung, andere Besonderheiten) ein so genannter differenzierter Organultraschall/Feinultraschall/Missbildungsultraschall zwischen der 19. + 23. SSW von einem Arzt mit entsprechender Qualifikation in der Pränataldiagnostik durchgeführt. Meist in einer Spezialpraxis oder einem Perinatalzentrum.
Hierbei schaut der Untersucher/in nach der kindlichen Aktivität, dem Bewegungsmuster, dem Profil des Gesichts der Fruchtwassermenge und der Plazenta. Darüber hinaus wird nach sichtbaren Fehlbildungen im Bereich der Weichteile, Organe, Knochen, des Zentralnervensystems, des Herzens und der Extremitäten geschaut. Gegebenenfalls wird auch die Versorgungslage des Kindes mithilfe eines Dopplers ergänzend durchgeführt.
Wichtig in dem Zusammenhang ist aber , dass ein Ausschluss von Chromosomenanomalien per Ultraschall als Alternative zu einer invasiven Diagnostik (wie der Fruchtwasserpunktion, Chorionzottenbiopsie oder der Nabelschnurblutentnahme ) nur beschränkt durch den Nachweis von charakteristischen, aber nicht obligatorisch vorhandenen Hinweiszeichen auf Chromosomenanomalien möglich ist.
Ein Fehlen dieser typischen Befunde kann das Risiko für ein Kind mit Chromosomenanomalien (z.B. Down-Syndrom) zwar mindern, aber nicht ausschließen. Darüber hinaus können durch eine solche Ultraschalluntersuchung eine geistige Behinderung oder Stoffwechselkrankheiten nicht ausgeschlossen werden.
2. Ich gehe davon aus, dass Ihre Frauenärztin/Frauenarzt sicher etwas gesagt hätte, wenn sie/er Auffälligkeiten beobachtet hätte.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 14.11.2010