DannaM
Sehr geehrte Frau Bentz, ich hoffe bei Ihnen die Antwort zu finden, wieso meine Tochter(15 Monate) beim Aufwachen fast immer weint. Meine Tochter war nie ein Schreibaby. Sie wollte sogar zu Beginn immer ihre Ruhe beim Einschlafen, so das ich sie wenn sie müde wurde in den ersten Monaten in Ihr Bett legte und den Raum verlassen habe damit sie in Ruhe einschlafen konnte. Zuerst dachte ich das ich sie mit singen in den Schlaf begleite jedoch habe ich schnell bemerkt das es sie wirklich nervte. Daher funktionierte raus gehen in den ersten Monaten wunderbar. Das klappte jedoch nur bis die ersten Zähne kamen. Seit der Zeit haben wir ein Beistellbett, da wir sehr oft zum beruhigen aufstehen mussten. Je nach Lage (Zahnen), schläft sie relativ ruhig und wenn nur mit kurzen Unterbrechungen, wenn der Schnuller fehlt zum einschlafen den sie sich leider nicht selber sucht. In den letzten Tagen hat sie jedoch wunderbar durch geschlafen. Egal ob Morgens oder nach dem Mittagsschlaf fast immer weint sie bitterlich beim aufwachen. Danach ist sie furchtbar quengelig und will meist um die 30 Minuten auf dem Arm bleiben. Beim letzten Mittagsschlaf war das aufwachen ganz furchtbar. Es war fast so etwas wie ein Heulkrampf. Ich durfte sie nicht anfassen, nicht weg gehen, sie nicht anschauen aber auch nicht weg schauen. Ich war ziemlich hilflos und habe nur beruhigend auf sie eingeredet. Habe meinen Arm angeboten. Aber es war als wüsste sie selber nicht was nicht stimmt, aber sie war furchtbar verzweifelt. Nach ca. 20 Minuten habe ich Sie auf den Arm genommen obwohl Sie sich gewehrt hat, bin mit Ihr in die Küche und habe ihr eine kleine Flasche Pre-Milch gemacht. Beim trinken wurde sie dann ruhiger und hat sich wieder entspannt. Wie kann es sein das sie fast immer weint beim aufwachen? Als kleine Eckdaten, da ich nicht weiß ob es wichtig ist. Sie kam 1 Woche später als errechnet, nach der Geburt kam sie zur Beobachtung für 48 Stunden auf die Neo-Intensiv. Da ich in der Schwangerschaft Metroprolol nehmen musste. Mit ihr war alles in Ordnung außer 24 Stunden Übelkeit durch Fruchtwasser, welches sie bei der Geburt geschluckt hat. Daher wollte sie nicht essen zu beginn. Sie hat auch später keine Brust genommen, obwohl wir es versucht haben. So eine vehemente Verweigerung hatte meine Hebamme auch noch nicht gesehen. Liebe Grüße Danna
Dr. Meike Bentz
Liebe Dana, vielen Dank für Ihre Frage! Ihre Beschreibung zeigt sehr schön, dass es bei den Kleinen eben keinen one-best-way gibt! Manche Kinder finden so schnell ganz von selbst gut zur Ruhe, so dass wir Erwachsnen manchmal gar nicht mitbekommen, dass wir stören. Ich selbst bin bei meinem Großen in eine ähnliche Falle getappt, da ich ja quasi berufswegen auf ein Abendritual fixiert war, bis ich gemerkt habe, dass dass er einfach nur hingelegt und in Ruhe gelassen werden will. Vielleicht lags ja auch ein meiner Stimme...(-; Doch nun ernsthaft zur Ihrer Frage: Der kindliche Schlaf unterscheidet sich nicht nur hinsichtlich der Schlafdauer, sondern auch hinsichtlich der Schlafphasen vom Erwachsenenschlaf. Ohne jetzt auf REM Schlaf, Tiefschlaf etc. im Detail zu sprechen zu kommen (das können Sie bei Interesse einfach mal nachschlagen), bedeutet dies, dass sich in der ersten Zeit wahnsinnig viel ändert. Auch werden Träume und Ängste zunehmend "packender" . Da Kinder in diesem Alter noch nicht zwischen real und geträumt unterscheiden können, kann es sein, dass sie hier nach einer besonders aktiven Traumphase diesen Erlebnissen noch gewissermaßen nachhängen, besonders wenn sie erwachen, bevor diese abgeschlossen ist. Das wiederum kann entwicklungsbedingt oder durch sehr aufregende Ereignisse und Unruhe phasenweise gehäuft vorkommen. Bitte achten Sie aber darauf, dass Sie sie nicht zu früh aus dem Bett rausnehmen, sondern nur, wenn sie wirklich wach und ansprechbar ist. Manchmal passiert es, dass man irrtümlich annimt, dass Kind sei wach, weil es weint, schreit oder sogar regelrecht tobt, dabei schläft es noch. Das ist aber auch der einzige Tipp, den ich hier geben kann. Sorgen müssen sich sich meiner Meinung nach nicht machen, doch würde ich Ihrem Kinderarzt vorsichtshalber bei der nächsten U-Untersuchung davon unterrichten. Ihnen weiterhin alle Gute mit Ihrer Kleinen! Herzlichst, Ihre Meike Bentz
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