Lila-lala
Liebe Frau Dr. Bentz, Meine Tochter ist nun 11 Monate alt und schläft eigentlich recht gut. Nun habe ich das Problem, dass sie abends in ihrem Bettchen mit meiner Hand spielt während sie einschläft. Eigentlich finde ich das nicht so schlimm, sie muss noch nicht völlig alleine einschlafen. Aber ich habe das Gefühl, dass sich die Sache zu einer schlechten Angewohnheit verfestigt. Zum Beispiel will sie meine Hand jetzt auch im Auto und am liebsten auch im Kinderwagen, davor schlief sie da problemlos ohne Hand ein. Also dachte ich, ich gewöhne ihr das sanft ab, indem ich ihr ein Schnuffeltuch oder Kuscheltier gebe, was leider nicht funktioniert. Sie merkt es sofort, ist irritiert und steht auf. Als ich es mit einem Handschuh versucht habe, hat sie irgendwann bitterlich zu weinen angefangen, das habe ich nur Ca 3 Minuten ausgehalten.. Gibt es vielleicht irgendwelche Tricks wie ich ihr das abgewöhnen könnte? Muss ich es überhaupt abgewöhnen oder "verwächst" sich sowas? Oder hilft wirklich nur die harte Tour, also der kalte Entzug? Ich wäre sehr dankbar für Ihre Einschätzung der Lage. Viele Grüße, L.
Dr. Meike Bentz
Liebe Liela-lala! eigentlich beantworten Sie Ihre Frage schon selbst: solange es a) Sie nicht stört und es b) sonst keine Probleme gibt, wie etwa dass sie auch nachts immer wieder aufwacht und dann wieder Händchen halten muss und es c) nicht zu lange dauert mit dem Einschlafen, so dass Sie nicht zwei Stunden ans Bett gefesselt sind, gibt es aus meiner Sicht keinen zwingenden Grund, jetzt unbedingt einen "kalten Entzug" durchzusetzen. Die Sache mit der "schlechten" Gewohnheit ist nicht ganz von der Hand zu weisen, doch Ihre Kleine ist ja auch noch klein und kann dafür offenbar schon gut allein in Ihrem Bettchen schlafen - was keineswegs selbstverständlich ist. Ich kenne zudem keinen Fall, wo eine 15-Jährige noch die Hand Ihrer Mutter zum Einschlafen braucht, wohl aber noch drei- und vierjährige Kinder, und da hört es mit der Geduld der meisten Eltern auf. In diesem fortgeschrittenen Alter hat man natürlich mehr Möglichkeiten des Intervenierens, etwa durch kleine Belohnungsprogramme und Appelle an das "Groß sein und etwas alleine können", leider kommt aber auch das für das Alter typische Trotzen dazu, was eine Entwöhnung schwieriger machen kann. Es ist also wie so oft eine Frage des Abwägens, kein Gesetz. Ich würde mir vielleicht eine zeitliche Grenze setzen und in der Zwischenzeit darauf achten, dass es Händchenhalten nur im Bett gibt. Eine andere Variante ist der stufenweise Entzug, in der Sie Ihrer wachen Tochter erklären, dass Mama die Hand noch zehn, dann fünf Minuten usw. hält und dann selbst ausruhen muss. Das mit dem Kuscheltier / Schmusetuch kann übrigens noch kommen, einfach dran bleiben! Ich habe das "Hand!!"-Problem gewissermaßen outgesourced, und zwar an jemanden der ebenfalls begeistert Händchen beim Einschlafen hält, nämlich den kleinen Bruder. Die werden sich irgendwann schon einig, wann Schluss ist. Doch diese Option gibt es halt nicht immer (-; Alles Gute und weiterhin viel Spaß zusammen! Herzlichst, Ihre Meike Bentz
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