MaDa
Guten Tag, Mein Sohn wird im Oktober 2. er ist ein Super glückliches Kind, allerdings sehr auf mich fixiert. Er wird von meiner Oma mindestens 2 x wöchentlich für mindestens 2 Std alleine betreut. Mein Mann ist Pilot und daher immer sehr unterschiedlich zu Hause. Aber wenn er zu Hause ist macht er immer 1 x die Woche nen halben Tag mit ihm alleine. Mein Sohn geht auch ohne Probleme mit beiden mit, sagt tschüss zu mir, winkt und geht mit. Nur sobald er mich sieht, ist die andere Person abgeschrieben (nicht immer). Nur mit'm schlafen wo anderes ist es noch schwierig. Er wird noch zum einschlafen gestillt, abstillversuche haben bislang leider nicht geklappt. Vor 1 Woche hat mein Mann versucht ihn durch tragen einzuschlafen - Ixh war den Tag unterwegs-er hat aber ganz schrecklich geweint . Und hat sich erst beruhigen lassen , als ich da war. Meine Frage: kann ich ihm das schlafen bei Oma und Papa einfach zutrauen? Sollte ich mit anwesend sein ? Wann sollte ich einschreiten ? Darf er be denen weinen ? Wie sollte er beim schlafen begleitet werden ? Meine Oma ist 76 und tragen ist zu schwer. Danke und LG
Dr. Meike Bentz
Liebe MaDa! wie schön, dass Sie so eine Unterstützung durch die Großmutter haben! Großeltern sind für die Kleinen eine ganz tolle und lehrreiche Erfahrung und umgekehrt wirken Kinder oft wie eine "Verjüngungskur" auf die älteren Semester. Erstaunlich, was dann alles noch geht. Meine Großeltern und damit Urgroßeltern meiner Kinder konnten dann auf einmal fröhlich durch den Garten jagen - ohne Gehwagen... Doch zu Ihrer Frage: Für das Übernachten bei Großeltern habe ich folgende Tipps: 1) bereiten Sie Ihren Sohn vor. Erzählen Sie ihm, dass er bei Oma schlafen darf. 2) er scheint ja an die Räumlichkeiten gewöhnt, daher ist es gut, wenn Sie im vorher bei den Besuchen zeigen, wo er schlafen wird und das da schon ein Bettchen auf ihn wartet (vielleicht auch mit einem schönen Kuscheltier) 3) Idealerweise übernachten Sie 1-2 Nächte gemeinsam vorher bei Oma oder verbringen zumindest vor der Übergange etwas gemeinsame Zeit bei ihr 4) Für die ersten Male sollten Sie idealerweise die Möglichkeit haben, tatsächlich auch im Notfall ihn kurzfristig abzuholen und ihn das auch sagen ("Oma kann immer anrufen und dann komme ich"). Das es beim Abschied oder mal Zwischendurch etwas Trennungsschmerz oder Heimweh geben kann, ist normal - auch bei sicher gebundenen Kindern. Die Erfahrung, dann Trost bei einer anderen Person zu finden - die zudem ja sehr vertraut ist, nämlich die Oma, ist für Kinder etwas Positives. Sie lernen dadurch, dass nichts Schlimmes passiert, dass es auch andere Personen sich lieb kümmern und Mama wieder kommt. Vorausgesetzt mal beachtet und respektiert Ihre Signale: Wenn Ihr Sohn sich wirklich nicht trösten lässt (ich würde so grob 15 Minuten sagen, aber da ist Ihr Gefühl entscheidend) , sollte ihm angeboten werden, Mama anzurufen und ihn abzuholen. Wenn er sprachlich weit ist und die Großmutter fit, ist natürlich auch ein Anruf via facetime oder skype möglich, damit Ihr Kleiner Sie sieht. Sie können ihm dann anbieten, dass Oma noch mal ein Buch vorliest und dann wenn er es immer noch will, Sie kommen werden. Hintergurnd ist der, dass die Kleinen das Gefühl behalten, der Situation nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sondern sie ernst genommen werden und Einfluß nehmen können. Nur so erleben sie so einen Aufenthalt als etwas Freiwlliges und Besonderes, auf das sie stolz sein können. Vorgaben zum Trösten würde ich der Großmutter nicht machen. Sie kennt ja Ihren Sohn und hat Ihren Weg. Kinder können schon sehr früh zwischen verschiedenen Bezugspersonen differenzieren und akzeptieren, dass es bei anderen anders läuft. Sollte es nicht klappen, bitte nicht grundsätzlich als gescheitert betrachtet sondern sanft und mit Geduld dran bleiben! Manche Kindern brauchen quasi noch eine Rückversicherung, dass Mama auch tatsächlich kommt. Wenn man Ihnen das gezeigt hat, ist das ein schöner Lehrnprozess, der dann die nötige Sicherheit gibt, es mal ohne zu schaffen. Dabei ist es sehr unterschiedlich, wie lange Kinder dafür brauchen, doch da Ihr Sohn ja grundsätzlich sich von Ihnen trennen kann, gehe ich davon aus, dass es schnell und wahrscheinlich sogar auf Anhieb klappt. Viel Spaß Ihnen allen dabei!
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