Kathrin Susanne
Hallo! Unser Sohn, etwas über 3,5 Jahre, war schon so gut wie sauber mit ca. 3 Jahren. Windel hatte er noch an, sagte aber rechtzeitig Bescheid und wir gingen auf Toilette, die Windel blieb trocken. Dann kam die Geburt unserer Tochter, ich konnte mich dann nicht mehr ums "auf Toilette gehen" bei meinem Sohn kümmern für ca. eine Woche. Bei meinem Mann und Eltern, die ihn betreuten, war nichts mit auf Toilette gehen. Danach wollte er nicht mehr auf Toilette, alles ging in die Windel. Wir sagten uns, ok, die Geburt wirft seine Welt durcheinander, es wird schon wieder kommen. Es änderte sich aber nicht und wir wurden ungeduldig. Durch mein Drängen (habe ihm angekündigt, keine Windel mehr anzuziehen, wenn er nicht wenigstens Kaka auf Toilette macht) ging er dann von heut auf morgen fürs Kaka wieder auf Toilette. Pipi geht weiterhin alles in die Windel. Habe ihm hier schon genauso angekündigt, keine Windel mehr anzuziehen, aber das hat nicht gewirkt, denn ich habe ihm die Windel natürlich angezogen, denn er weinte als ich sie ihm auslassen wollte. Erkläre ihm nun, dass wir die Windel zukünftig weglassen, damit er besser merkt, wenn's nass wird und er besser lernen kann, trocken zu werden. Sage ihm auch, dass es nicht schlimm ist, wenn er in die Hose macht, dann müssen wir es nur abwaschen. Auch wollte ich als Ritual einführen, jeden Morgen und jeden Abend auf Toilette zu gehen, auch wenn nichts kommt. Hat er auch 2 Tage gemacht, aber jetzt wehrt er sich dagegen, will Ritual nicht machen und macht Pipi in die Windel. Ich bin etwas fertig, weil ich weiss, dass er es eigentlich kann, er war ja schon trocken. Sicherlich spürt er den Druck, den ich ausübe und stellt sich quer. Ich kann es leider einfach nicht mehr sehen, dass er in die Windel macht, obwohl er schon trocken war (ich weiss, das ist mein Problem, nicht seins). Frage nun: würde ich ihm psychologisch schaden, wenn ich ihm gegen seinen Willen die Windel auslasse, ihn tröste und natürlich nicht meckere, wenn er in die Hose macht? Ich denke einfach, dass er im Handumdrehen trocken ist, sobald er keine Windel mehr trägt. Oder könnte er das "trocken sein" tatsächlich durch die Geburt unserer Tochter "verlernt" haben? Im Übrigen bekommt er viel mehr Aufmerksamkeit, wenn wir zusammen auf Toilette gehen, denn es ist viel zeitaufwendiger und mit mehr Interaktion zwischen uns geprägt, als das 3 mal wickeln am Tag. Vielen Dank!
Conny Ackmann
Hallo Kathrin Susanne :-)))), sie liegen sicherlich zum Teil richtig, wenn sie vermuten, dass die Geburt des kleinen Geschwisterchen die Welt ihres kleinen „Großen“ ganz durcheinanderbringt. Er bekommt halt wirklich nicht mehr ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und er muss lernen damit umzugehen – und das ist gar nicht so einfach, denn da ist plötztlich ein NEUER LERNPROZESS den sein kleiner Kopf zu bewältigen hat und die Zeit dafür wird jetzt von der Aufmerksamkeit über die Blase abgeknappst ;-). Da die sehr störanfällige Entwicklung der Blasenfunktion noch nicht ganz stabil ist und in seinem Alter auch noch nicht sein muss, ist es zur Zeit schwierig für ihn wunschgemäß auf seine Blase zu achten. Ihr Sohnemann hat sich jedoch auf den Weg gemacht zu lernen seine Blase zu kontrollieren und da kann es immer wieder Phasen geben – auch unabhängig vom Geschwisterchen – in denen andere Entwicklungen und Reifungsprozesse im Vordergrund stehen und seine Konzentration und Aufmerksamkeit so sehr in Anspruch nehmen, dass andere schon erlernte Fähigkeiten zu kurz kommen :-( - verlernen tun die Kleinen es nicht wieder. Druck auszuüben oder ungeduldig zu sein bei Reifungsprozessen die sich – einmal begonnen - nur schwer stoppen und auch von den Eltern nicht beschleunigen oder beeinflussen lassen :-))) – ist eher kontraproduktiv. Dies würde wohl eher nicht zu psychologischen Problemen führen aber ihnen als Eltern jede Menge nasse Wäsche bescheren, die ihnen dann wieder Druck verursacht???? Es scheint, als wenn dieses Thema einen sehr großen Raum in ihrer Familie einnimmt und Alle sehr gestresst sind. Vielleicht lassen sie es einfach einmal ein paar Wochen ruhen und besprechen mit dem kleinen Mann, dass es in Ordnug für sie ist wenn er Windeln trägt bis er sich wieder zutraut auf seine Blase aufzupassen. Liebe Grüße Conny Ackmann
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