Lebenslicht
Hallo, unser Mittlerer wurde vor Kurzem 4 Jahre und wir haben damit angefangen, die Windel weg zu lassen. Pipi macht er sehr gut in die Toilette, sagt immer wenn er muss und wir gehen dann zusammen hin. Nur mit dem gr. Geschäft hat er arge Probleme. Er möchte aus uns unerfindlichen Gründen einfach nicht in die Toilette machen. Aufsitz, Töpfchen usw. haben wir schon alles versucht. Auch die Windel haben wir ihm wieder angeboten. Alles ohne Erfolg. Folge von seinem ständigen Hinhalten ist, dass er regelrechte Panik- und Schreiattacken bekommt, wenn es ihn drückt. Meistens macht er dann abends/nachts ins Bett in die Unterhose. Was können wir tun, damit er sein gr. Geschäft auch in die Toilette macht? Vielen Dank im Voraus. Viele Grüße Lebenslicht
Manuela Thomä
Hallo Lebenslicht, mit seiner Verweigerung, das große Geschäft auf der Toilette zu machen, ist Ihr Junge nicht allein – das geht vielen Kindern so und es lässt sich darüber spekulieren, woran es liegt. Die Kinder, die ihre Angst benennen können, geben an, dass ihnen das Abflussrohr unheimlich ist – ein Mädchen hat es als die Angst vor dem „Klomonster“ betitelt. Das dieses Angsterleben nicht beim Wasserlassen auftritt, mag damit zusammenhängen, dass das Pipimachen ein viel sanfterer und gewöhnlich auch viel schnellerer Akt ist. In der Regel legt sich diese Angst nach einiger Zeit, es ist jedoch nicht sinnvoll, die Kinder zu zwingen sie durchzustehen. Ich möchte vermuten, dass Ihr Sohn in einem Konflikt steckt: er will kein „Baby“ mehr sein, das eine Windel trägt und kann sich doch nicht überwinden, sein AA in die Toilette zu entleeren – also hält er unbewusst den Stuhl zurück. Macht er das über einen gewissen Zeitraum, kann es passieren, dass er verstopft – durch den langen Verbleib im Darm, wird dem Kot immer mehr Wasser entzogen, er wird fest - fester - hart und lässt sich so immer schlechter entleeren und es kann sein, dass Ihr Kind den Entleerungsvorgang als schmerzhaft erlebt, zumindest erlebt er ein sehr starkes Druckgefühl und muss sich sehr anstrengen. Schon die „Angst“ vor diesem Erleben, kann eine Verspannung auslösen und der „Teufelskreis“ ist perfekt. Im Schlaf ist Ihr Sohn deutlich entspannter und der Kopf nicht auf „Empfang“, d.h. der Kopf hat keine Angst und kann somit auch keine Schmerzabwehr betreiben, indem er den Stuhldrang unterdrückt. Es ist gut, wenn Ihr Kind so wenigsten regelmäßig seinen Darm entleeren kann – versuchen Sie ihm diese Abläufe kindgerecht nahe zubringen; vielleicht mag er darüber akzeptieren, dass es sinnvoll ist für das AA in der Nacht eine Windel zutragen. Sicherheitshalber würde ich aber auch einen Besuch bei Ihrem Kinderarzt empfehlen, um abzuklären, ob nicht doch eine Verstopfung vorliegt. Wenn ja, kann es sinnvoll sein zunächst einmal einen Stuhlweichmacher einzusetzen. Mit lieben Grüßen Manuela Thomä
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