annahoj78
Hallo, unserer Tochter (wird Anfang November 3 Jahre) ist seit Anfang Juli trocken, z.T. auch nachts. Am letzten Wochenende gab es aber eine Stresssituation im Zusammenhang mit dem Thema für sie: Sie hat auf einem Waldspaziergang bescheid gesagt, dass sie Pipi muss, wollte sich aber nicht halten lassen, sondern bestand unter Tränen darauf die Hose auszuziehen. Total in Ordnung in meinen Augen ( sie ist es vom Sommer gewohnt draußen Nackedei im Stehen auf die Wiese zu machen) Mein Mann bestand darauf, dies nicht zu tun und hielt sie beharrlich dazu an, ihr Geschäft zu erledigen, während er sie hielt- weswegen auch immer. Leider widersprach ich seinem Vorgehen nicht, obwohl ich dachte, dass es das falsche Thema sei, um `Grenzen` aufzuzeigen... total unnötig! Zwar machte sie Pipi eine kleine Zeit und in Ruhe mit mir, auch während ich sie hielt, aber immer noch aufgewühlt. Die Quittung bekamen wir aber noch abends zu Hause und auch die folgende Tage und auch in der Kita: Mehrmals am Tag ist sie Hose nass, sogar das große Geschäft landete heute Abend in der Unterhose, und das kam vorher nur ein einziges Mal vor. Das Rückschläge beim Trockenwerden normal sein können, ist mir durchaus bewusst. Ich bringe ihren Rückschlag aber ganz klar mit dieser Stresssituation im Wald in Verbindung. Sie hat alles toll und großartig gemacht und die Situation unter Kontrolle gehabt und durch das Verhalten ihres Vaters ist diese Kontrolle verloren gegangen; und sie will uns zeigen: Ihr könnt mir gar nicht sagen wie ich meine Geschäfte zu erledigen habe und holt sich auf diesem Wege die Oberhand zurück...? Ich bin so traurig, weil alles so problemlos, freudig und stolz klappte und jetzt dieses unnötige Machtgeplänkel... Ich weiß nicht, wie ich jetzt mit der Situation umgehen soll. Wie kann ich ihr helfen, es wieder zu schaffen? Was kann mein Mann tun? Soll ich ihr wieder eine Windel ummachen? Ich freue mich auf ihre Einschätzung. Vielen Dank schon jetzt!
Conny Ackmann
Hallo annahoj78 Seien sie nicht traurig sondern stolz auf ihre kleine Maus und versuchen sie diese ganze Situation bitte nicht als Rückschlag zu sehen, denn den gibt es eigentlich nicht bei einem Reifungsprozess. Es sei denn die Kinder werden durch eine schwere Erkrankung daran gehindert in diesem Entwicklungsprozess weiter lernen zu können. Ihre Tochter hat schon eine sehr gute Blasen- und Darmkontrolle – sie ist doch erst 2 J und 9 Monate alt – da muss die Blasen- und Darmfunktion noch nicht ausgereift sein. Dieser Lernprozess dauert halt seine Zeit und es gibt immer Phasen in denen es besser läuft aber dann auch wieder nicht so gut. Er ist zudem sehr störanfällig – durch verschiedene Umstände wie z.B. Beginn des Kindergartens, besondere stressbedingte Erlebnisse aber auch Stimmungsschwankungen der Eltern kann es zu solchen nassen Perioden kommen. Kinder sind da sehr feinfühlig und spüren diese Spannungen. Ich bin sicher, dass ihre Kleine nicht absichtlich wieder in die Hose macht um ihnen Etwas zu beweisen oder bewusst wieder die „Oberhand“ gewinnen will – sie ist vielleicht nur ein wenig verunsichert und kann sich gerade nicht mehr so gut auf ihre Blase/ Darm konzentrieren und dann verpasst man schon mal den Anruf der Blase beim Kopf und schwupps ist es zu spät und die Hose nass :-). Es hätte genausogut eine andere angespannte Situation für das momentane Verhalten ihrer Tochter verantwortlich sein können und sie werden solche Phasen in diesem Abschnitt der Blasen- und Darmfunktionsentwicklung auch sicher noch häufiger erleben. Sprechen sie mit ihrer Tochter, ob sie vielleicht im Moment nicht so gut auf ihre Blase/ Darm aufpassen kann und lieber wieder für eine Zeitlang eine Windel möchte. Bieten sie ihr zwischendurch immer wieder spielerisch einmal Töpfchen/ Toilette an. Ihre Tochter wird es sie wissen lassen, wenn sie sich wieder zutraut es ohne Windel zu versuchen – vertrauen sie ihr einfach. Mit frdl. Grüßen Conny Ackmann