Frage im Expertenforum Sauber werden an Manuela Thomä:

Wie fangen wir an

Manuela Thomä

 Manuela Thomä
Kinderkrankenschwester
Frage: Wie fangen wir an

HannahAmelie

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Hallo und guten Abend, meine große Maus ist jetzt genau 2 Jahre und 9 Monate. Ab August kommt sie in den Kindergarten und bis dahin hätte ich die Pampers zumindest tagsüber gerne weg. Nun habe ich es in den vergangenen 9 Monaten schon 3 Mal versucht zu starten, leider vergeblich. Ich weiß nicht sicher, ob ich falsch an die Sache rangehe oder ob meine Maus einfach noch nicht bereit ist. Wir haben ihr ein Töpfchen geholt, was sie ganz toll findet. Es macht Musik und spricht und man kann es auch auf die große Toilette setzen. Interesse daran hat sie meines erachtens mehr, wenn es auf der großen Toilette ist. Ich habe es dann so gemacht, dass ich ihr erklärt habe, dass sie ja keine Pampers mehr haben muss und auf die große Toilette gehen darf. Sie findet das dann auch ganz toll und will direkt draufhüpfen, nur leider kommt dann gar nichts. Läuft sie dann ohne Pampers herum, sage ich ihr sie soll bescheid sagen, wenn sie Pipi muss. Sie sagt dann zwischendurch, dass sie müsse, aber auch dann kommt nichts. Und dann irgendwann steht sie still irgendwo im Zimmer und "erschreckt" sich, weil sie plötzlich Pipi macht. Kann es sein, dass sie es vielleicht noch gar nicht einschätzen kann wann sie muss? Sie fragt mich beim Wickeln auch immer ob sie Pipi gemacht hat. Hinzu kommt aber auch, dass sie sich mehr als ungern wickeln lässt und das nicht gerade unsere Lieblingsbeschäftigung ist. Ich möchte sie nicht unter Druck setzen, aber sie auch nicht mit 3 Jahren noch in der Pampers rumlaufen lassen. Ich muss dazu sagen, dass sie sich ganz schön schnell und gut entwickelt, sowohl körperlich (krabbeln, laufen) als auch sprachlich oder geistig. Sie ist den meisten Kindern in ihrem Alter schon voraus, vorallem in der Sprache. Aber mit der Pampers klappt es bisher nicht. Auch die Sache mit der Schnullerfee (etwa 1 Monat her) hat sie noch nicht ganz überstanden. Es ging zwar soweit gut und hat am zweiten Tag nicht mehr nach ihrem gefragt, nun klaut sie aber ihrer kleinen Schwester immer den Nuki, nimmt ihn in den Mund und versteckt sich dann. :-/ Bin für jeden Tipp dankbar! Gruß


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Hallo HannahAmelie, Ihre große Maus ist ja in Wirklichkeit noch eine ganz kleine Maus und ich denke nicht, dass Sie die Sache falsch angehen, nur noch etwas zu früh. Dass Sie, zum Kindergarten, die Pampers gerne weg haben möchten, kann ich verstehen, es bleibt jedoch die Frage, ob Ihre Tochter dann schon soweit ist. Um Trocken und Sauber werden zu können, muss ein sehr komplizierter Reifungsprozess von Kopf-Blase -Darm stattfinden. Dieser Prozess ist in jedem individuell angelegt und kann durchaus bis zur Vollendung des 60. Lebensmonats dauern – bis dahin ist alles im sogenannten physiologischen = normalen Bereich. So wie jeder Mensch zu seiner ureigensten Zeit krabbeln, laufen, sprechen und vieles mehr lernen muss, ist es auch mit der bewussten Wahrnehmung zwischen Kopf und Blase, sowie Kopf und Darm. Sie können für Ihre Tochter nicht laufen, Sie können für Sie nicht Wasserlassen – was Sie können, ist Ihr eine Anleitung geben und sie in ihren individuellen Entwicklungsschritten unterstützen.Sie können Vorbild sein.Das ist viel und Sie machen es schon. Ihre Tochter interessiert sich bereits für das Thema, was ihr noch fehlt, ist das richtige Gespür für ihre Blasen- und Darmfüllung. Erst wenn Blase und Darm eine (individuell) bestimmte Füllung haben, erzeugen sie ein Druckgefühl; dieses Druckgefühl muss der Kopf lernen einzusortieren, so dass er irgendwann gelernt hat: „Huch, es drückt vorne in meinem Unterbauch = ach ich muss mal Pipi!“ Ebenso ist es mit dem Darm. Diese Vorgänge richtig wahrzunehmen und dann die Entsprechende Handlung einzuleiten (z.B. zur Toilette zu gehen) unterliegt der Reifung des Gehirns/ der Ausscheidungsorgane und kann nur durch ihre Tochter selbst erlernt werden. Ich denke Ihre große kleine Maus hat zur Zeit viel im Kopf ; Sie beschreiben sie als sehr pfiffig und wortgewandt, sie muss sich auf den Besuch des Kindergartens einstellen (sicherlich mit Freude, aber sicherlich auch mit ein wenig bangen Gefühlen), sie muss Abschied nehmen von Kleinkinddasein und sie ist eine „große“ Schwester hat aber noch die Bedürfnisse eines kleinen Kindes – das Alles kommt zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben, nämlich spielerisch die Welt jeden Tag neu zu entdecken und neue Fertigkeiten zu lernen. Auch wenn das nicht der Tipp ist, den Sie sich erhofft haben, empfehle ich Ihnen, dass Sie Ihrer Tochter einfach noch die Zeit und den Freiraum geben, den Sie braucht, damit ihre Kontinenz (= Trocken-+Saubersein) sich auf ganz natürliche und entspannte Weise, von alleine, entwickeln kann. Sie haben Ihr ein ansprechendes Töpfchen besorgt, sie hat verstanden, wofür es gut ist – mehr braucht es im Moment nicht. Wenn sie soweit ist, wird sie es Ihnen signalisieren und so wie ich Ihre Zeilen lese, sind Sie gut darin, die Signale, die Ihre Tochter aussendet, zu deuten. Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä


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