karen80
Hallo! Ich würde mich über Ihre Einschätzung, ob meine Tochter und ich hinsichtlich "windelfrei" weitermachen können und wenn ja, über praktische Tipps freuen, Meine Tochter ist 2 Jahre, ein Monat. Sie ist ein sehr lebhaftes, aufgewecktes Kind, das schnell neue Sachen lernt. So hat sie sich durch Abgucken selbst die Farben und Zahlen bis 10 beigebracht - das haben wir nicht trainiert o.ä. Sie hat einen kleinen Bruder von 6 Monaten. Grosses und kleines Geschäft laufen bisher so: Sie tägt tragsüber Höschenwindeln, alleine zieht sie die aber nicht an und aus, weil sie recht eng sind und das noch schwierig ist. Morgens geht sie seit sie 10 Monate ist aufs Töpfchen und in 90 Prozent der Fälle kommt dann Pipi und Stuhlgang. Ausser wir trödeln herum, dann geht das Pipi in die Windel. Manchmal mag sie auch nicht auf den Topf. Ich setze sie bisher nach dem Aufwachen (morgens und nach dem Mittagsschlaf) und vor dem Schlafen aufs Töpfchen oder auf die grosse Toilette mit Aufsatz. Es klappt auch manchmal - aber ich denke, dass sind Zufallstreffer. Es passiert nämlich genauso, dass ich sie aufs Töpfchen setze und sie nichts macht, dafür dann aber ein paar Minuten später in die Windel. Auf dem Töpfchen fühlt sie sich wohl, wir erzählen oder sie schaut ein Buch an, wenn sie nicht will, zwinge ich sie nicht. Ich frage sie auch manchmal, ob sie auf Toilette will, entweder sie reagiert gar nicht auf mich oder sie sagt nein, sie will lieber spielen und sich nicht unterbrechen lassen. Ein paar wenige Male hat sie auch vorher Bescheid gesagt, meist wenn auch Stuhlgang im Anmarsch war, als ob sie das besser spüren würde. Es passiert aber auch, dass sie Stuhl in die Windel macht und nicht Bescheid sagt, auch weil sie nicht im Spiel unterbrechen will. Alles in allem also ein uneinheitliches Bild, finde ich. Ich weiss aber auch, dass sie pfiffig ist und glaube, sie braucht nur einen kleinen Schubser. Ist es dafür noch zu früh? Oder kann ich einmal versuchen, sie ohne Windel laufen zu lassen, damit sie merkt, was da passiert, wenn Pipi kommt? Vielleicht wird ihr der ganze Vorgang dann bewusster? Wir hatten auch mal eine Phase, da wollte sie wie ein Baby gewickelt werden, da war ihr Bruder klein und neu- das ist jetzt aber vorbei, wickeln ist ihr eher lästig. Ich würde mich über eine Einschätzung von Ihnen freuen? Habe ich es zu eilig (Ich bin Jahrgang 80 aus der ehem. DDR und kenne es, dass die Kinder mit ca. 1 Jahr "trockengelegt" worden) oder kann ich es mal probieren? Würde das nackige Herumlaufen helfen oder eher berunsichern? Wir leben in Mexiko, warm genug wäre es also :-) Vielen Dank! K.
Manuela Thomä
Hallo Karen, wenn Sie nach meiner Einschätzung fragen, sage ich: „ TOP, Sie machen es super!!“ Nicht drängeln, Angebote machen, aber auch Akzeptanz, wenn Ihre Tochter nicht mag oder kann - besser geht es nicht. Natürlich können Sie Ihre Tochter auch unbekleidet laufen lassen, wenn es das Klima hergibt ( vor zu großer Sonnenbestrahlung sollten Sie sie aber schützen), der Vorteil hierbei ist, dass die meisten Menschen, im nackten Zustand eine intensivere Körperwahrnehmung haben. Ich habe schon von einigen Eltern gehört, dass es ihren Kindern so leichter fiel trocken zu sein. Ich würde das aber nur machen, wenn Ihre Tochter damit einverstanden ist - also auch hier: keinen Zwang ;-) Wenn Sie vom „Trockenlegen“ sprechen, meinen Sie vermutlich das Töpchentraining; ich weiß, dass es eine feste Größe in der ehem. DDR war, aber nicht nur da - auch im Westen und in meiner Generation + ff gehörte das zur „Erziehung“, eben Sauberkeitserziehung. Dazu gibt es eine große Studie, mit dem Ergebnis, dass Kinder mit UND ohne Töpfchentraining alle ungefähr zur gleichen Zeit, trocken und sauber werden. Auch weiß man heute über die Vorgänge, die in unserem Körper ablaufen müssen und notwendig sind um Kontinent zu werden, erheblich besser Bescheid, so dass Sie zwar ein Töpfchentraining anbieten können, es aber nicht müssen. Bei der Entwicklung der Kontinenz (trocken und sauber werden) handelt es sich um einen Reifungsprozess, bei dem Gehirn und Blase / Darm lernen müssen miteinander zu kommunizieren; dieser Vorgang ist individuell und kann bis zur Vollendung des 60. Lebensmonats dauern UND Sie können ihn ihrer Tochter nicht abnehmen. Ihre Aufgabe besteht also nicht in „---Erziehung“, sondern darin, Ihrer Tochter Möglichkeiten anzubieten und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Das tun Sie bereits gut und wohlüberlegt, so dass Sie den Rest der Natur überlassen können. Mit freundlichen Grüßen und weiterhin viel Freude an Ihrer Tochter Manuela Thomä
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