Frage im Expertenforum Sauber werden an Conny Ackmann:

Was tun bei habitueller Obstipation?

Frage: Was tun bei habitueller Obstipation?

Glückskrümel

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Sehr geehrtes UroTeam, meine Tochter ist 20 Monate alt und hält seit ca 6 Monaten immer mal wieder ihren Stuhl ein. Dadurch kommt es zu Verstopfung und schmerzhaftem Stuhlgang, die sich zuweilen nur mit Zäpfchen oder Miniklistir lösen lassen. Die Kinderärztin hat uns nun habituelle Obstipation diagnostiziert und organische Ursachen ausgeschlossen. Wir haben noch kein Sauberkeitstraining begonnen. Sie darf uns Erwachsene immer mit auf die Toilette begleiten, zeigt aber noch keine Anzeichen selbst auf die Toilette bzw. nicht mehr in die Windel machen zu wollen. Ebenso isst sie ausgewogen und trinkt ausreichend (stilles Wasser und Muttermilch, selten auch stark verdünnten Apfelsaft). Ich frage mich nun, wie wir uns richtig verhalten, z.B. wenn ich sehe, dass sie drückt oder einhält. Soll ich dies kommentieren, sie zum drücken ermutigen, oder lieber nicht? Ist das Einhalten evtl. ein Zeichen, dass sie doch bereits trocken werden will? Ist es aus ihrer Sicht in Ordnung, wenn wir ihr (wie von die Kinderärztin empfohlen) alle 2 Tage, sofern sie nicht selbst Stuhl absetzt, mittels Miniklistir nachhelfen? Ich möchte gern verhindern, dass sie dauerhafte Probleme mit dem Stuhlgang bekommt. Vielen Dank vorab für ihren Rat und beste Grüße, Chris


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Hallo Chris Prima, sie machen es schon total richtig, ihre kleine Maus mit auf die Toilette zu nehmen um ihr spielerisch zu zeigen wo denn irgendwann :-) auch ihr großes Geschäft hingehört. Damit hat sie aber noch jede Menge Zeit. Die Reifungsprozesse für Darm- und Blasenfunktion sind häufig erst mit dem vollendeten 5 Lebensjahr abgeschlossen. Hinzu kommt, dass ihre Kinderärztin festgestellt hat, dass ihr Töchterchen gesund ist und somit Alles normal verläuft. Mit der ausgewogenen, ballaststoffreichen Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr tragen sie ja auch schon sehr viel zu einer vernünftigen Verdauung bei. Zu Einhalten und Verstopfungen während des Reifungsprozesses kommt es gar nicht so selten. Die Kinder spüren, dass sie lernen dort etwas beeinflussen zu können. Wenn sie dann die Erfahrung machen, dass die Entleerung schmerzhaft sein kann, trauen sie sich häufig nicht mehr zu drücken. Viele der Kurzen möchten fürs große Geschäft noch eine Windel und das ist auch völlig in Ordnung. Sie wird sich sicher melden, sobald sie sicher ist, den Stuhlgang auf der Toilette/ Töpfchen entleeren zu können. Es spricht nichts dagegen sie hin und wieder (nicht zu häufig :-) ) zu fragen - wenn sie das Gefühl haben, dass sie drückt oder einhält – ob sie aufs Töpfchen/ Toilette möchte und sie dann aber auch selbst entscheiden zu lassen Wir versuchen allerdings so wenig wie möglich die Kinder im Analbereich zu manipulieren, also Klistiere zu verabreichen und wenn, nur unter einem Beruhigungsmittel. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass die Kleinen irgendwann traumatisiert sind und dann geht gar nichts mehr. Wir arbeiten vielmehr mit stuhlaufweichenden Medikamenten, sogenannten Laxantien. Sie sorgen dafür, dass genügend Flüssigkeit im Stuhl verbleibt und er somit weich und geschmeidig bleibt. Dies sind KEINE Abführmittel und machen den Darm deshalb auch nicht träge – führen also nicht zu einem Gewöhnungseffekt. Wenn die Kinder spüren, dass die Entleerung nicht mehr schmerzhaft ist trauen sie sich auch wieder den Darm zu entleeren. Vielleicht sprechen sie ihre Kinderärztin einmal darauf an. Ganz viel Freude für sie an den weiteren Entwicklungsphasen ihrer Kleinen. Mit frdl. Grüßen Conny Ackmann


Glückskrümel

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Liebe Frau Ackmann, herzlichen Dank, für die ausführliche Antwort! Wir haben Microlay verschrieben bekommen, welches laut Hersteller zu den osmotischen auf den Stuhl wirkenden Laxantien gehört. Die kleine Tube ist für die Kleine auch unproblematisch in der Anwendung und es wirkt sehr gut. Ist dies aus ihrer Sicht in Ordnung, oder haben sie eine andere Arzneimittel bzw Wirkstoff Empfehlung für mich? Nochmals herzlichen Dank, Chris


Glückskrümel

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Entschuldigen Sie, es sollte Microlax (ehemals Microklist) heißen.


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Hallo liebe Chris Auch Microlax gehört zu den Klistieren, die rektal eingeführt werden müssen und gar nicht so selten zu den schon beschriebenen und von uns beobachteten Traumata führen können. Der Wirkstoff wirkt nur im Enddarm, während ich Laxantien meine die eingenommen werden müssen und die schon im Dickdarm dafür sorgen, dass dem Stuhlgang nicht zuviel Flüssigkeit entzogen wird. Der Vorteil ist eben, dass nicht am Popo manipuliert werden muss. Ich möchte ihrem Kinderarzt da nicht vorgreifen und denke, dass er ganz sicher weiß welches Präparat für ihre Kleine das Richtige ist. Da sie beschreiben, dass dieses Microlax für ihre Maus kein Problem darstellt, können sie es sicher weitergeben und schauen was passiert. Damit machen sie nichts falsch. Liebe Grüße Conny Ackmann


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