chikkitta
Hallo, Mein Sohn ist drei Jahre alt und eigentlich seit Mai trocken (tagsüber und nachts). Die Umstellung hat recht gut geklappt und es gab anfangs nur wenige Unfälle. Jetzt ist er seit August im Kindergarten und seit dem wird er immer "unsauberer". Zuerst hatte er hin und wieder mal ein paar Tropfen Pipi in der Hose und ist dann erst zur Toilette. Mittlerweile weigert er sich oft sogar auf die Toilette zu gehen. Man sieht ihm dann schon an, dass er mal muss, aber wenn man ihn fragt, meint er natürlich nicht zu müssen. Es ist dann auch oft ein großes Geschrei, wenn man ihn dann doch auf die Toilette setzt. Viel unangenehmer finde ich aber, dass er jetzt auch das große Geschäft immer öfter in die Unterhose macht (besonders wenn das im Kindergarten passiert) Meistens haben wir wenn das passiert ist mit ihm geschimpft und ihm gesagt dass er doch kein Baby ist und das er das doch eigentlich schon kann. Aber egal was wir versuchen, es hilft alles nichts. Ich habe schon überlegt ihm wieder Windelhöschen anzuziehen (zumindest zum Kindergarten), aber wäre das nicht ein Schritt zurück? Nachts klappt es übrigens nach wie vor gut. Das Problem ist nur tagsüber. Danke!
Manuela Thomä
Hallo chikkitta, was Sie beschreiben ist nicht ungewöhnlich; auch wenn Ihr Sohn drei Monate trocken war, heißt das nicht, dass der Reifungsvorgang, der hierfür von Nöten ist, schon abgeschlossen war. Bei der Entwicklung der Kontinenz handelt es sich um einen sehr komplizierten und leider auch sehr störanfälligen Prozess, der längere Zeit braucht, bis er ganz stabil abläuft. Ihr Sohn konnte trocken sein, weil er dafür, in einem geschützten Rahmen, viel Aufmerksamkeit erbrachte; nun ist er im Kindergarten und das verlangt sehr viel mehr ab. Nicht nur, dass er sich mit einem anderen Tagesablauf, neuen Räumlichkeiten, anderen Toiletten und neuen Spielen beschäftigen muss, nein dazu kommen noch andere Erwachsene und andere Kinder; er muss soziale Kompetenzen erlernen und neue Grenzen. Vielleicht mag er das eine oder andere Kind schon kennen, aber bislang sicherlich nicht in dieser Intensität und ohne Ihren mütterlichen Schutz - d.h. Ihr Sohn hat seine kleine, gut abgegrenzte Welt, verlassen und muss sich neu orientieren. Ihr kleiner Mann braucht im Moment seine ganze Konzentration, um in dieser aufregenden Welt seinen Platz zu finden und bekommt deshalb oft nicht mit, wenn Blase und/oder Darm sich melden - sie beschreiben es ganz klassisch: Sie sehen „Haltemanöver“ und auf Ihre Anfrage verneint er; aber nicht etwa aus Unwillen, sondern weil er es tatsächlich nicht mitbekommen hat. Kann man die Notwendigkeit des Toilettengangs einsehen, wenn man fest überzeugt ist, das man nicht muss?? ;-) Vergessen Sie nicht, wie man sich nach einem anstrengenden „Arbeitstag“ fühlt und dass man dann manchmal einfach nur ausgepowert ist und abschalten möchte. Schimpfen Sie nicht und vergleichen Sie ihn nicht mit einem Baby (Kinder in dem Alter empfinden dies leicht als Demütigung); haben Sie einfach ein wenig Geduld und Verständnis. Ihr Sohn will trocken und sauber sein, er braucht nur etwas Zeit, um sich neu einzurichten. Um die Situation zu entspannen würde ich tatsächlich erst einmal wieder die Windelhöschen benutzen; Ihr Sohn wird Ihnen signalisieren, wann er sie nicht mehr braucht. Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä
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