Frage im Expertenforum Sauber werden an Manuela Thomä:

Ratlos - wie weitermachen?

Frage: Ratlos - wie weitermachen?

catena

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Hallo liebe Expertinnen, ich hatte mich Ende August schon einmal an Sie gewandt mit der Bitte um Rat wegen unserer Tochter Katharina (3,5 Jahre alt) (hier ist der Link zum damaligen Thema: http://www.rund-ums-baby.de/sauber-werden/Wie-sollen-wir-vorgehen_1923.htm ). In dieser Sache bräuchte ich noch einmal Ihren Rat, weil mein Mann und ich momentan nicht wissen, wie wir vorgehen sollen. Seit Ende August hat sich eigentlich nicht viel geändert. Katharina trägt im Kindergarten keine Windeln mehr, weil die Erzieherinnen "darauf bestehen". Sie meinen, wenn wir Katharina wieder eine Windel anziehen würden, würden wir ihr das Gefühl geben, dass sie wieder "zu den kleinen Kindern gehört" und außerdem sei es normal, dass es anfangs bis zu zehnmal täglich schiefgeht, sie es nicht (rechtzeitig) zur Toilette schafft und die Hose nass ist. (Diese letztere Aussage finde ich etwas seltsam; ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Häufigkeit normal ist!?) Hier zu Hause klappt es generell schlechter als im Kindergarten, hier ist die Hose noch häufiger nass, wenn wir die Windel weglassen. Bis vor kurzem hat es mit dem Stuhlgang gut geklappt, dafür ist Katharina immer zur Toilette gegangen, wenn sie keine Windel an hatte, aber inzwischen landet auch das "große Geschäft" oft in der Hose. Hier zu Hause haben wir mal die Windel weggelassen, mal haben wir ihr wieder eine angezogen, weil wir einfach verunsichert sind, was das richtige ist. Insofern sind wir in unserem Handeln recht inkonsequent und verwirren Katharina vielleicht noch zusätzlich?! Es gab Tage, da hat es komplett ohne Windel geklappt, es ist nichts in die Hose gegangen, alles super. Einmal ging es drei Tage hintereinander gut und wir dachten schon, jetzt wäre Katharina soweit, aber dann ging es auf einmal doch wieder schief. Solche "guten" Tage gibt es immer mal wieder, aber in der Regel kommt Katharina nachmittags mit zwei oder drei nassen Hosen zum Waschen aus dem Kindergarten. Ihrem Rat von Ende August und auch meiner Meinung nach, ist es einfach noch zu früh, die Windel weg zu lassen. Auch unser Kinderarzt, mit dem ich mal kurz darüber gesprochen habe, ist der Meinung. Der Kindergarten sagt genau das Gegenteil. Andererseits habe ich neulich gelesen (im Buch "Babyjahre" von Remo Largo), dass man den Zeitpunkt zum Trockenwerden bei einem Kind auch verpassen kann und es sich dann an die Windeln so sehr gewöhnt, dass alles noch schwieriger wird. Katharina frage ich, wenn wir vom KiGa nach Hause kommen, ob sie eine Windel anziehen oder ohne Windel bleiben möchte. Sie entscheidet mal so und mal so. Manchmal wechselt sie ihre Meinung innerhalb von fünf Minuten auch mehrmals. Insofern ist es für mich/uns auch schwierig, sich nach ihr zu richten. Mein Mann möchte am liebsten entweder sagen, sie trägt ab sofort konsequent wieder immer Windeln oder eben gar keine mehr. Sowohl im Kindergarten als auch zu Hause. Damit wir eben eine konsequente Linie fahren und es nicht mal so und mal so machen. Was würden Sie uns raten? Wie gehen wir richtig vor, um keinen "Schaden" anzurichten? Woran merken wir, ob Katharina einfach keine Lust hat zur Toilette zu gehen und die Windel für sie "bequemer" ist oder ob sie es wirklich einfach noch nicht kann? Ich habe echt Angst, dass wir alles falsch machen und Katharina mit zehn Jahren noch nicht trocken ist. Danke vorab und liebe Grüße, Sandra


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Guten Abend Sandra, Ihre Ratlosigkeit ist verständlich und so, wie es im Moment läuft, ist es für alle Beteiligten irritierend. Zunächst einmal: SIE sind die Eltern und haben das alleinige Bestimmungsrecht über Ihr Kind! SIE als Eltern sind die Experten für Katharina und wissen am besten, was man ihr schon abverlangen kann und was nicht! Nein, es ist nicht in Ordnung, wenn es bis zu 10 nasse Hosen am Tag gibt; es ist jedoch ein Zeichen dafür, dass die kindliche Blase in ihrer Funktion noch sehr empfindlich und instabil ist. DAS allerdings ist in diesem Alter normal; die Blasenreifung benötigt ihre Zeit – wie schon erwähnt ganz individuell und durchaus bis zur Vollendung des 60.Lebensmonats – sie entwickelt sich weder durch erzieherische noch durch medizinische Maßnahmen. Alles was wir von außen dazu beitragen können, ist eine Förderung und Unterstützung der kindlichen Entwicklungsschritte. Sie brauchen nicht befürchten, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen, denn Ihre Katharina ist hier schon auf einem sehr guten Weg; sie hat bereits ein Gespür für ihre Ausscheidungen und schafft es auch immer mal wieder die entsprechenden Signale so rechtzeitig wahrzunehmen, dass sie dann die Toilette aufsucht – mehr ist im Moment überhaupt nicht nötig. Wenn Sie jetzt Rückschritte erleben, möchte ich diese als Zeichen der Überforderung werten; Ihrer Kleine spürt natürlich die Anforderungen an sie und was zunächst ein ganz natürlicher Vorgang war, ist nun stressbesetzt; Stress jedoch bedeutet immer Anspannung und kann sich wiederum auch als unruhige Blase bemerkbar machen, die es Ihrer Tochter sehr schwer macht immer rechtzeitig zu reagieren. Wie Sie richtig vorgehen?: reduzieren sie den Druck unter dem Sie alle im Moment stehen. Sie können bis zu einem bestimmten Grad kompromissbereit sein, sollten aber erst einmal die Linie vorgeben. Warum nicht zu Hause die Windel und bist zur ersten nassen Hose im Kindergarten ohne? Mit einer Pants (Windelhose zum hochziehen) wird eine gewisse Selbstständigkeit gewahrt und Katharina hat jederzeit die Möglichkeit zur Toilette zu gehen, sobald sie Blase oder Darm spürt. Ihre Bedenken wegen der „bequemen“ Windel kann ich verstehen, möchte ich aber zerstreuen. In der Regel wollen die Kinder „groß-sein“; das bedeutet in ihrem Verständnis, dass sie keine Windel mehr benötigen. Natürlich kann es sein, dass Ihre Tochter auch mal keine Lust hat zur Toilette zu gehen - das geht uns doch allen so ;-) – meistens ist es aber so, dass die Kinder so in ihrem Spiel vertieft sind, dass sich es nicht merken, oder aber zu spät merken, wenn sich Blase und Darm melden – DAS wiederum ist Reifung: sich mit vielen tollen Dingen beschäftigen zu können und dennoch die Signale des Körpers wahrzunehmen. Haben Sie Geduld und verschaffen Sie Ihrer Kleinen den Spielraum, den sie benötigt um in IHREM Rhythmus Kontinent zu werden und haben Sie keine Angst etwas falsch zumachen!! Sie und Ihr Mann haben doch ein gutes Gespür für die Bedürfnisse Ihrer Tochter – mehr braucht es erst mal nicht :-) Mit vielen Grüßen Manuela Thomä


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