FrlApfelmus
Hallo liebe Experten, Unser Sohn ist nun 3 Jahre und 3 Monate alt. Ich weiß, das er noch nicht spät dran ist, aber ich weiß nicht, ob ich den passenden Zeitpunkt verpasst habe irgendwie. Er ist im Sommer ab und zu auf Toilette gegangen. Ganz freiwillig mit bescheid sagen. Meistens wenn wir ihm sowieso die Windel gewechselt haben, also morgens und abends. Einmal hat er auch sein großes Geschäft auf Toilette verrichtet, da war er sehr überrascht. Und sehr stolz! Leider ist es nun so, dass seit Wochen wieder alles in die Windel kommt. Er lügt uns auch an wenn wir ihn fragen ob er ein großes Geschäft in der Windel hat. Wenn wir ihn nochmals fragen und ihn daran erinnern dass wir nicht angelogen werden wollen dann gibt er oft kleinmütig zu, dass doch etwas Großes in der Windel ist. Wir riechen es ja. Wir beteuern immer dass es nichts schlimmes ist, aber das wird wohl wenig überzeugend wenn er halt als Lügner dargestellt wird. Er läuft aber sonst wirklich stundenlang mit der vollen Windel rum und ist hinterher so wund, dass er am weinen ist und am schreien ist wenn wir ihn sauber machen. Im Kindergarten ist er auch ab und zu auf Toilette gegangen, da scheint er aber nun nicht mehr zu tun. Seine kleine Schwester ist genau zwei Jahre jünger und im Moment ganz eifrig dabei beim Windeln wechseln aufs Töpfchen zu gehen. Das mache ich eher, weil sie den Wickeltisch hasst und sie so abgelenkter ist. Unser Sohn ist schon etwas geknickt deswegen. Und möchte wenn er das mitbekommt auch sofort auf Toilette. Ich weiß nicht, wie ich ihn ermutigen kann, wenn ich ihn frage will er nicht auf Toilette. Auch wenn er sowieso gerade eine neue Windel bekommen hat lässt er sich nicht dazu bewegen auf Toilette zu gehen. Er hat keine Angst, wenn seine Schwester aufs Töpfchen geht geht er ja freiwillig auf die Toilette daneben. Er möchte noch nicht mal mehr den Kindersitz. Es muss also vielleicht an irgendetwas anderem liegen. Dieses ganze Thema ist bei uns im Moment relativ negativ und ich glaube ich habe einfach den Geduldsfaden verloren und er merkt natürlich die negative Stimmung. Wir haben es zweimal probiert ohne Windeln, weil er das gerne wollte. Das ist kräftig daneben gegangen! Er hat nicht ein einziges Mal Bescheid gesagt und alles ,wirklich alles ist in die Hose gegangen. Mein Mann war etwas ungeduldig und meinte, ich müsste es einfach mehrere Tage lang versuchen. Aber ehrlich gesagt habe ich keine Zeit und auch kein Einsehen, ihn tagelang alle ein bis zwei Stunden komplett umzuziehen. Also hat er wieder eine Windel um bekommen. Das fand er natürlich überhaupt nicht toll. Haben Sie vielleicht irgendeine Idee, wie ich ihn wieder langsam dazu bringe freiwillig Bescheid zu sagen? Oder zumindestens dazu, dass er sich nicht dagegen wehrt wenn ich ihn frage ob er nicht gerade auf Toilette gehen möchte wenn ich ihn sowieso Wickel? Irgendwie gehen wir da die Ideen aus. Die Erzieherin im Kindergarten sind davon überzeugt dass er eigentlich schon gehen könnte wenn er wollte. Er aber einfach oft nicht will. Und da sagt er uns tatsächlich auch so wenn wir ihn fragen. Ich bin etwas ratlos. Vielen Dank für die Hilfe! Viele Grüße, Suse
Cordula Kurlemann
Hallo FrlApfelmus, Blase und Darm liegen dicht hinter einander; wenn der Darm sehr stuhlgefüllt ist, drückt er auf die Harnblase, und das Gespür für die Blasenfüllung ist nicht sehr gut. Möglicherweise hatte ihr Kind mal eine unangenehme, schmerzhafte Stuhlentleerung und hat nun Sorge, es könne beim Drücken auf der Toilette erneut wehtun. Wenn Kinder Stuhl zurückhalten, dickt dieser mehr und mehr ein durch Flüssigkeitsentzug; wird hart und fest, und es ist schwerer, ihn heraus zu drücken. Der Stuhl, der im oberen Anteil des Darms noch dünn ist, schlängelt sich an den festen Knubbeln vorbei und gelangt plötzlich und ungewollt in die Hose! Ferner kann es natürlich auch sein, dass ihr kleiner Sohn eine Trotzphase hat, und somit ein wenig mehr Aufmerksamkeit fordert. Im Alter ihres Kindes kann es immer mal wieder Rückschritte in der Sauberkeitsentwicklung geben,wobei viele Faktoren eine Rolle spielen. Die Kleinen sind mit so vielen Dingen beschäftigt, die für sie wichtig sind, so dass das Pipi-Machen und das große Geschäft in Ruhe erledigen, eher nebensächlich ist. Im Spiel / in der Kita“überhören“ sie das Signal von Blase und Darm, und prompt landet alles in der Unterhose. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt und bitten ihn, einen Ultraschall vom Bauch zu machen; so lässt sich leicht feststellen, ob eine Verstopfung vorliegt.ggf. kann er einen Stuhlweichmacher verordnen, mit dem Ziel, dass ihr Sohn täglich einen angemessene Stuhlportion beschwerdefrei absetzen kann. Ferner können Sie auch mit ihrem Sohn mal gemeinsam überlegen, ob er Lust hat, in einen kleinen Plan Stempel oder Sticker… zu kleben, wenn er auf der Toilette war und Sie sozusagen mit einem kleinen Belohnungssytem arbeiten .(? !) 5-6 x täglich auf s Klo (für s Pipi machen)in entspannter Sitzposition mit Fußbänkchen ; sowie 1x täglich nach einer Hauptmalzeit, z.B. morgens oder mittags für 10 min auf die Toilette setzen, ein Buch anschauen oder ....Übergangsweise nochmal auf Höschenwindeln zurück greifen, wäre zur Entlastung eine Möglichkeit. In jedem Fall sollten Sie keinen Druck aufbauen – ist immer kontra produktiv- richten Sie ihren Blick auf das, was ihr Kind schon gut macht! Den wunden Po mit einer gut deckenden Salbe versorgen. Ich wünsche Ihnen ein wenig Geduld,Gelassenheit so gut es geht , letztlich Erfolg und eineschöne Adventszeit Mit freundlichen Grüßen,Cordula Kurlemann
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