Mitglied inaktiv
Hallo, Mein Sohn ist etwas über 3 Jahre alt, seit Dezember trocken, klappte super, Nachts trägt er noch eine Windel. Seit Ende März geht er in den Kiga und es waren so gut wie keine "Unfälle". Seit ein paar Wochen fing es an dass er es ziemlich spät sagt wenn er Pipi muss und somit die ersten Tropfen immer in die Hose gingen, jetzt wird es aber immer extremer, er nässt ständig in die Hose, sagt auch nichts. Wenn ich ihn frage ob er aufs Klo muss, sagt er Nein, hat da aber schon eine nasse Hose. Ich setzte ihn dann trotzdem noch aufs Klo und meist kommt dann auch noch Urin aber das meiste ist in der Hose. Ich habe wahnsinnigen Verschleiß an Hosen da es mehrmals täglich ist. Verstehe nicht was los ist! Es hat doch mehrere Monate prima geklappt. Mit Stuhlgang haben wir komischerweise kein Problem nur mit dem Pipi machen. Aber ich kann ihm ja keine Windel anziehen und möchte ich auch nicht. Warum ist jetzt plötzlich der Wurm drin? Eine Windel möchte mein Sohn übrigens auch nicht anziehen. Ich sage nämlich manchmal das er dann eine anziehen muss wenn ich keine trockene Hosen mehr habe ( sage ich aber nur so dass er rs begreift). Ist das eine Phase? Wie soll ich nun weiter vorgehen und mich verhalten? Lieben Dank
Manuela Thomä
Hallo LaCrema, was Sie gerade erleben ist ganz normal. Die Kontinezentwicklung (= trocken- und sauberwerden) ist ein sehr komplizierter Reifungsprozess, der mühsam mit viel Übung und einem hohen Maß an Aufmerksamkeit erlernt werden muss. Um per Definition trocken zu sein, müsste Ihr Sohn 6 Monate am Stück „staubtrocken“ gewesen sein; d.h. Blasenentleerung auf der Toilette / Töpfchen : ja, aber nicht ein Tropfen in der Hose. Nach Ihrer Beschreibung ist Ihr Junge noch in der Übungsphase; das Zusammenspiel von Kopf und Blase ist noch nicht „selbstverständlich“ geworden, sondern nötigt Ihrem Kleinen noch viel Aufmerksamkeit ab. Und nun geht er in den Kindergarten – toll!! Was man da alles erleben kann, was es da alles zu lernen gibt……. ! Der Kindergartenbesuch bedeutet aber auch einen neuen Tagesrhythmus zu entwickeln, mit den Eigenheiten der anderen Kinder oder der Erzieherinnen klar zu kommen etc. Ihr Sohn hat es anfänglich geschafft, trotz der vielen neuen Eindrücke, trocken zu sein, das hat er wirklich gut hin bekommen! ABER, Sie kennen es vielleicht selber, es ist unheimlich anstrengend auf so hohem Level Aufmerksam zu sein; irgendwann sortiert unser Gehirn das „Unwichtige“ aus um sich dem wirklich Wichtigen mit ganzer Kraft widmen zu können. Das passiert gerade Ihrem Sohn; er muss sich jetzt erst einmal in die tolle Kindergartensituation eingewöhnen und wenn diese für ihn selbstverständlicher geworden ist, hat er wieder mehr Ressourcen sich um seine Blase zu kümmern. Geben Sie ihm die Zeit, die er benötigt und überlegen, wie Sie diese Phase überbrücken können, so dass es für Sie – aber auch für Ihren Jungen - in Ordnung ist. Warum können Sie ihm keine Windel mehr anziehen, wenn es sie beide entlastet? Ihr Sohn wird trotzdem trocken!! Überlegen Sie doch einmal mit Ihrem Kleinen ob das nicht vorübergehend eine gute Lösung wäre, bis es dem kindlichen Kopf wieder gelingt gut auf die kindliche Blase zu hören. Sie können gewiss sein, dass es sich nur um eine vorbeigehende Phase handelt. Mit vielen Grüßen Manuela Thomä
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