Frage im Expertenforum Sauber werden an Manuela Thomä:

Nachtrag zu Vorgehen ok?

Frage: Nachtrag zu Vorgehen ok?

verdin

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Hallo, ich habe noch einen kleinen Nachtrag zu meiner Anfrage, ob das Vorgehen so ok ist: In ein paar Tagen sind die Kindergarten-Ferien dann ja vorbei. Ich habe mir überlegt, dass ich meiner Tochter für den Kindergarten dann auch eine Hochziehwindel anziehen und ihr sagen würde, dass sie von jetzt an im Kindergarten auch auf die Toilette gehen darf/kann. Das würde ich auch so mit den Erzieherinnen besprechen. Oder denken Sie, man müsste dort die Windel ganz weglassen? Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie das schafft, denn dort gibt es noch mehr Ablenkungen bzw. Dinge, auf die man sich konzentrieren/spielen muss. Und die Erzieherinnen können sie ja auch nicht ständig dran erinnern, aufs KLo zu gehen. Und wenn sie dann ständig eine nasse Hose hätte, wäre das doch für jeden frustrierend. Was denken Sie? Herzlichen Dank noch einmal! Verena


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Hallo Verena, Ihre „kurze Anfrage“ ist ja doch ziemlich ausführlich ;-) Ich hoffe, es ist für Sie in Ordnung, dass ich nicht zweimal schreibe, sondern versuche Ihre beiden Ausführungen in eins zu beantworten. Zunächst einmal mein Kompliment, Sie machen doch schon alles gut und richtig!! Man merkt, dass Sie sich viele Gedanken gemacht haben und die Bedürfnisse Ihrer Tochter gut erfassen. Wenn Sie in unserem Forum gestöbert haben, wissen Sie, dass Ihre Kleine noch nicht kontinent sein muss und mit ihren 3,5 Jahren absolut gut im Plan liegt. Bei der Kontinenzbildung handelt es sich um einen sehr komplizierten Reifungsprozess zwischen Gehirn und Blase, wie auch Gehirn und Darm, der den Kindern sehr viel Aufmerksamkeit abverlangt die sie nicht immer in gleichen Maß aufrecht erhalten können und auch nicht auf beide Bereiche gleichermaßen verteilen können. In der Regel erlangen die Kinder erst in dem einen Bereich ihre Kontinenz und dann im zweiten. Ob das Kind nun zu erst Harn- oder Stuhlkontinent wird, ist individuell. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Sie Ihr Mädchen für den Stuhlgang mit einer Windel versorgen; auch finde ich es gut für die beschriebenen Aktivitäten mit einer Höschenwindel Entlastung zu schaffen. Sie selber haben gemerkt, dass es für Sie sehr angespannt und anstrengend war, das ist es auf Dauer für Ihre Tochter auch, denn bis sie ein verlässliches Gespür für ihre Blase und ihren Darm hat, wird noch eine ganze Weile vergehen. Sie brauchen keine Sorge zu haben, dass sie die Windel aus Bequemlichkeit nicht mehr ablegt, Kinder sind neugierig UND Kinder wollen immer ganz schnell SOO GROß sein; dazu gehört auf jeden Fall Pipi- und AA-machen auf der Toilette. Bremsen Sie Ihre Tochter nicht aus, wenn sie von sich aus zur Toilette möchte; es kann sich hier einfach um ein spielerisches kindliches Interesse handeln, es kann aber auch sehr gut sein, dass die Blase in ihrer unreife noch falsche Signale aussendet. Da es aber bei der Kontinenzbildung darum geht ein gutes Gespür und eine regelrechte Wahrnehmung für Blase /Darm zu entwickeln, sollen die Kinder immer dann zur Toilette/Töpfchen gehen, wenn sie es merken – also nicht ausbremsen, wenn Ihr Kind von sich aus gehen möchte. Hände waschen kann man in diesem Fall auch nur mit Wasser und für die roten Händchen hilft ein bisschen kindgerechte Handcreme. Im Kindergarten würde ich noch keine Experimente machen; gerade dort ist der Ablenkungsfaktor immens hoch und es fällt den Kindern sehr schwer bei all dem, was den Kindergarten ausmacht auch noch auf ihre Blase aufzupassen. Folgen Sie Ihrem Gespür: Hochziehwindeln und die „Erlaubnis“, dass sie jetzt auch auf die Kindergartentoilette darf - es ist doch schon mal eine tolle Aufwertung, das Ihre Tochter jetzt auch zu den Kindern gehört, die die Toilette benutzen darf ;-) Machen Sie weiter so wie bisher, spielerisches und freiwilliges entdecken der eigenen kindlichen Möglichkeiten – so vermeiden Sie Stress und Ihre Tochter hat eine gesunde Basis um sich in ihrem individuellen Rhythmus zu entwickeln. In der Hoffnung, dass ich Ihre Fragen richtig erfasst habe, verbleibe ich mit vielen Grüßen Manuela Thomä


verdin

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Hallo Frau Thomä, Vielen herzlichen Dank für Ihre Erklärungen (trotz meiner dann doch nicht so kurzen Anfrage.... ;-)), Sie haben mir sehr geholfen und ich fühle mich nun bestätigt, auf dem richtigen Weg zu sein! Viele Grüße, Verena


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