Frage im Expertenforum Sauber werden an Conny Ackmann:

Mit der Bitte um praktische Hilfestellung

Frage: Mit der Bitte um praktische Hilfestellung

m.mueller.11

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Sehr geehrtes Therapeuten – Team, unser Sohn ist mittlerweile acht Jahre alt und war noch nie nachts trocken, eher im Gegenteil: Sogar mit Windel war das Bett nass. Das sauber werden verlief wie folgt: - Keinerlei Druck von unserer Seite zum sauber werden. Aber Töpfchentraining im Kindergarten ab einem Jahr. - Verzicht auf die Windel tagsüber mit ca. 2 ¾ Jahren. Seit dem Stuhlgang zu 100% in die Toilette. Urin nicht zuverlässig, da vermutlich zu früh. Im Kindergarten trockene Sachen, da dort regelmäßig geschickt. Zu Hause mit Windelhose. Mittagsschlaf nur mit Windelhose bis vier Jahre. Zuverlässig tagsüber trocken (auch keine Tropfen mehr) mit ca. sechs Jahren. - Wegen der nassen Unterhosen und dem nächtlichen Einnässen beim Urologen vorgestellt mit ca. 5,5 Jahren. Damals wurde zum Abwarten geraten. - Mit ca. 7 Jahren wieder beim Urologen vorgestellt. Daraus ergab sich eine Operation zur Entfernung von Blasenklappen. Er nimmt seit einem Jahr Mictonetten: Nach einem halben Jahr wurde wieder getestet. Organisch sei alles in Ordnung. Keinerlei Veränderungen nachts. - Maßnahmen unsererseits: Alle zwei Stunden die Toilette aufsuchen (mit Vibrationsalarm). Da er in der Schule ist, können wir uns nur auf seine Aussage verlassen, dass er auch wirklich geht. Wir haben sehr ausführlich darüber gesprochen, dass die Blase am Tage entlastet werden muss, um nachts das Signal einer vollen Blase überhaupt verarbeiten zu können. Abends ist die Trinkmenge auf ein Glas Wasser beschränkt, spätestens bis 18:00 Uhr. Der letzte Toilettengang erfolgt gegen 20:15 Uhr bis 20:30 Uhr. Dann zweimal zu Restentleerung. - Die Klingelhose hat folgendes Muster ergeben: Nach dem Einschlafen (ca. 45 min) erfolgt das erste Wecken. Es ist eine geringe Menge Urin, die er dann pullert. Das zweite Wecken erfolgt so gegen 24:00 Uhr. Die Urinmenge ist deutlich höher. Geschätzt vielleicht so 100 ml. Dann im zwei Stundentakt. Dies haben wir nicht lange durchgehalten, da auch noch ein Säugling zu versorgen ist. Die Windel hat trotz der eingeschränkten Trinkmenge ein Gewicht zwischen 150 g und 300 g (Eigengewicht abgezogen) am Morgen. Grundsätzlich ist seine Trinkmenge schon immer höher als bei vergleichbaren Kindern. Was können wir noch tun? Vielen Dank für Ihre Mühe. Mit freundlichen Grüßen – Frau Mueller


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Hallo Frau Müller Die Entwicklung der Blasen- und Darmkontrolle tags bei ihrem Sohn hört sich ja fast perfekt an. Offenbar hat er jedoch weiterhin eine zu geringe Blasenkapazität, da er nachts mehrere Blasenentleerungen hat und die Mictonetten haben ja leider auch nicht den gewünschten Erfolg gehabt und nicht zu einer größeren Entspannung der Blase geführt. Nach unserer Meinung sollten Medikamente die keinen Effekt haben, auch nicht zwangsläufig weitergenommen werden. Für das Einnässen nachts ist jedoch eine schwere Erweckbarkeit der Kinder verantwortlich – der Reifungsprozess eines bestimmten Teils des Gehirns, der nachts für die Blasenkontrolle verantwortlich ist, ist NOCH nicht ausgereift. Deshalb macht ein Verhaltenstraining mit 2 stdl. Toilettengängen am Tag nach unserer Erfahrung wenig Sinn, setzt ihn eher noch zusätzlich unter Druck, hat aber auf die Signalweiterleitung in der Nacht keinen Einfluss. Aus Erfahrung wissen wir, dass eine Weckapparattherapie für nachts, mit einer zu kleinen Blasenkapazität, eher noch keinen Erfolg hat. Eine abendliche Trinkreduktion ist gut und richtig, da hierdurch die nächtliche Ausscheidungsmenge reduziert werden kann. Am Tag sollte ihr Sohn ausreichend und regelmäßig trinken um abends rechtzeitig aufhören zu können. Die Menge, die er nachts insgesamt ausscheidet (150 ml bis 300 ml) ist durchaus altersgerecht . Das Thema scheint mir jedoch zu komplex um es hier im Forum zu diagnostizieren und deswegen würde ich ihnen dringend raten sich bei einem urotherapeutischen Spezialisten in ihrer Nähe vorzustellen, zu finden unter: http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html hier gibt es eine Landkarte auf der sie eine Adresse in ihrer Nähe finden können. Sollten sie hier keinen Therapeuten finden, melden sie sich bitte erneut. Dann schauen wir noch einmal ob wir das Richtige für sie finden. Hierfür benötigen wir dann allerdings ihre Adresse. Dann müssten wir den schriftlichen Kontakt allerdings über das Forum selbst herstellen. Das regeln wir dann. Ich wünsche ihnen viel Erfolg bei Suche und dass sie schnell die richtige Hilfe für ihren Sohn finden. Liebe Grüße Conny Ackmann


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