Hallo, ich habe eine Frage:
Meine Tochter hat seit einer Woche folgendes " Problem": ich habe die Vermutung ,dass sie extra ihren Stuhl zurückhält.Sie ist seit Sommer 2019 tagsüber trocken und Unfälle mit dem großen Geschäft gab es bisher nie. Am Montag hat sie das erste mal in die Hose gemacht. Sie habe es nicht rechtzeitig gemerkt. Das nächste mal war Mittwoch, auch in Hose. Freitag bemerkte ich, dass es " losgeht" .Ich konnte gerade noch die Hose runterziehen.Sonntag dasselbe . Wenn ich sie frage warum sie kein Pupsi mehr auf Toilette macht bekomme ich zur Antwort: " weiß nicht", " ich muss kein Pupsi " , " ich habe es nicht gemerkt " . Schmerzen hat sie lt ihrer Aussage nicht .Vorher war sie täglich ohne Probleme auf dem Klo. Veränderungen gab es dahin gehend, dass Montag die Ferien zuende waren und ich , nach einer depressiven Phase, erstmalig am Montag wieder arbeiten musste.Mir ging es im November sehr schlecht, habe aber versucht möglichst wenig mein Kind damit zu belasten. Mein Mann war in dieser Zeit vermehrt für sie da. Ich habe etwas Angst, dass ihr Verhalten noch damit zusammen hängt ? Aber hätte es dann nicht zeitnah geschehen müssen? Ich will kein allzu großen Aufstand um die Sache machen um kein Problem zu schaffen , wo vielleicht noch keines ist. Wie kann ich am besten vorgehen? Ich wollte jetzt als ersten Schritt, Klozeiten nach Frühstück/ Mittag einführen mit Geschichte hören auf Toilette .Ist das ratsam ? Kann ich vielleicht Milchzucker o.ä. geben um hartem Kot vorzubeugen?
Lg
Mitglied inaktiv - 14.01.2020, 10:33
Antwort auf:
Kind kotet sich ein
Hallo Stev82,
es kann verschiedene Gründe geben warum es zum Einkoten kommt. Zum einen kann es tatsächlich sein, dass Ihre Tochter das Gefühl für den Stuhlgang verloren hat. Dazu kann es kommen, wenn Stuhlgang verdrückt wird und sich dadurch der Enddarm weitet.
Zum anderen verdrücken Kinder den Stuhlgang wenn Sie in Spielsituationen sind. Der Stuhldrang verschwindet dann wieder und kommt zu einem späteren Zeitpunkt wieder und kann nicht mehr kontrolliert werden. Auch Verstopfung kann zu solch Einkoten führen.
Die Vorgehensweise die Sie schon vorgeschlagen haben ist sehr gut. Eine tägliche eingeplante Toilettensitzung nach einer Mahlzeit in entspannter Atmosphäre und genügend Zeit ist sehr förderlich. Wichtig ist es tatsächlich auch nach dem absetzen von Stuhl noch für weitere Minuten auf der Toilette zu sitzen. Es dauert oft bis weiterer Stuhlgang nachrutscht. Der Darm sollte immer ganz entleert werden. Kinder stehen sehr oft zu schnell auf und entleeren nur den ersten Druck.
Außerdem ist ein regelmäßiges über den Tag verteiltes Trinken sehr gut für den Stuhlgang. Ein Liter darf es schon sein. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse und Ballaststoffen ist sehr gut. Zucker und Weißmehl eher vermeiden.
Achten Sie darauf dass Ihre Tochter weiterhin jeden Tag Stuhlgang hat. Wenn der Stuhlgang hart und dadurch schmerzhaft wird, verschlechtert sich die Situation.
Um einen festen Stuhlgang vorzubeugen können Sie tatsächlich Milchzucker geben, aber auch Movicol oder Laxbene kommen in Frage.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen.
Katja Hauenstein
von
Katja Hauenstein
am 16.01.2020
