ElMa1216
Hallo Ich schreibe hier anstelle einer Freundin die ziemlich verzweifelt ist. Ihr Sohn 7 Jahre wird einfach nicht trocken. Er macht jedes Geschäft in die Hose. Bei ihm ist ein ADHS diagnostiziert und es steht ev ein assberger im Raum. Ist aber noch nicht bestätigt. Ein urologe hat eine organische Ursache ausgeschlossen. Es wurden harnregulierende Mittel aufgeschrieben. Ohne Erfolg. Er geht einfach nicht aufs Klo!!!!! Fragt man ihn oder möchte ihn aufs Klo schicken, sagt er er muss nicht. 5 min später ist er nass. Das Grössere Geschäft auch. Sie hat schon zig Gespräche geführt. Alles ohne Erfolg. Haben sie noch eine Idee? LG
Conny Ackmann
Hallo ElMa1216 Wir erleben es häufig, dass Kinder mit ADHS neben allen anderen Aufgaben, für die sie dauerhaft nur schwer Aufmerksamkeit aufbringen können, in dem Alter überfordert sind auch noch in jeder Situation Harn- und Stuhldrang rechtzeitig oder überhaupt wahrzunehmen und adäquat darauf zu reagieren. In der Regel sollte der Reifungsprozess für eine eigenständige Blasen- und Darmkontrolle mit Vollendung des 5. Lebensjahres abgeschlossen sein. Kindern mit ADHS kann man etwas länger zugestehen, da es auch bei denen ohne ADHS kleine Spätzünder gibt ;-))). Mit 7 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder noch keine komplette Kontrolle über ihre Ausscheidungen haben noch bei 5-7%. Da ein Urologe organische Ursachen ausgeschlossen hat, könnten die Eltern ihrem Sohnemann zunächst ohne Druck noch ein wenig Zeit zugestehen. Sie sollten ihn weiterhin hin und wieder fragen ob er zur Toilette muss und ihn dann jedoch selbst entscheiden lassen wann der richtige Zeitpunkt ist, denn ER soll ja lernen was Drang bedeutet und zu welchem Zeitpunkt darauf reagiert werden muss um eine trockene Hose zu haben. Da er zurzeit damit offensichtlich überfordert ist könnten die Eltern ihm ein dünnes Windelhöschen anbieten um nasse/ verschmutzte Hosen zu vermeiden. Zudem könnte er diese selbst händeln und wechseln, wenn er zur Toilette muss. Bei einem „ausgetesteten ADHS“ haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass den Kindern Medikamente manchmal helfen auch wenn dies nicht die erste Wahl ein sollte. Sie können hierdurch eventuell aufmerksamer sein und früher den Drang wahrnehmen. Einen Versuch wäre es vielleicht wert :-)))). Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Kinderarzt den kleinen Mann für eine ausführliche Diagnostik und eventuell Schulung zu unseren urotherapeutischen Kollegen weiterleitet, zu finden unter: www.kontinenzschulung.de/images/einnaessen/Schulungseinrichtungen%20Homep%202018.pdf Vielleicht ist ja allen Beteiligten zunächst einmal ein wenig damit geholfen. Herzliche Grüße Conny Ackmann
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