LilliB
Hallo lieben Expertenteam mein Sohn ist vor einigen Tagen 3 Jahre alt geworden. Er ist noch nicht trocken, interessiert sich aber, wenn wir zur Toilette gehen und will alles genau sehen. Er geht auch selbst sporadisch aufs Töpfchen oder auf die Toilette, macht dann meistens auch Pipi hinein. Er trägt noch Windeln, die auch immer nass sind und sagt von sich aus noch nicht, wenn er muss. Auch wenn wir ihn fragen, möchte er lieber in die Windel machen. Ohne Windel hat er schon 2x probiert, aber nach wenigen Minuten weint er und will wieder eine Windel anziehen. Soweit ist das für uns kein Problem, wir möchten ihn auf keinen Fall zwingen, sauber zu werden. Auch die Rücksprache mit unserem Kinderarzt bestätigte uns darin, ihn zu fördern, wenn er möchte und immer wieder Angebote zu machen, aber ihn nicht unter Druck zu setzten. Er geht seit einem Jahr in den Kindergarten, dort wurden die Kleinkinder auch gewickelt. Er ging immer sehr gerne hin. Jetzt wechselt er in die Ü-3-Gruppe und die Erzeiherin meinte am Elternabend, es werde nicht mehr gewickelt. Damit haben wir ein Problem. Wir sollen ihm diese Höschenwindeln anziehen, damit er zur Toilette geschickt werden kann und diese eben hoch und runter ziehen kann. Soweit so gut. Ich hoffe, er schaut sich bei den anderen Kindern das zur-Toilette-gehen etwas ab. Ich habe diese Windeln jetzt gekauft und wir wollten das zu Hause schon mal testen, und naja, es endete in einem Schreianfall, ich habe das Gefühl, er denkt, er könne da hinein kein Pipi machen. Er sagt nun schon, er möchte nicht mehr in den Kindergarten. Ich habe jetzt nochmal ein Gespräch mit der Erzieherin vereinbart, um diese Sache zu besprechen. Ich erhoffe mir von Ihrer Seite eine Außenmeinung und vielleicht Tipps, wie ich mit Argumenten in dieses Gespräch gehen kann. Für uns steht fest, dass wir ihn nicht zwingen wollen, im Raum steht auch ein Kindergartenwechsel... Das wäre schade, weil er sich dort sehr wohl fühlt, aber so können wir das nicht unterstützen. Herzlichen Dank für Ihre Antwort LilliB
Ellen Janhsen-Podien
Liebe LilliB, ich glaube sie sehen das und machen alles genau richtig, ich möchte sie gerne darin bestärken, dabei zu bleiben ihrem Sohn Zeit einzuräumen, so dass er ohne Stress trocken werden kann. Für den Kindergarten denke ich aber dennoch dass es vermutlich tatsächlich eine Art Zwischenlösung geben könnte. Wenn sie eigentlich einen guten Eindruck von den Pädagogen der Einrichtung haben, dann kann Vertrauen hier vielleicht helfen. Dass heißt, hören sie sich doch einmal an welchen Vorschlag sie haben. Dort gibt es ja ganz viel Erfahrung. Eine Windelhose könnte eigentlich eine gute Zwischenlösung sein, vielleicht kann ja langsam damit angefangen werden... Ohne Windel möchte ihr Sohn noch nicht, er merkt vermutlich, dass es ihm einfach noch nicht gelingen kann. Wenn die Erzieherinnen es ganz geschickt und liebevoll anstellen, können die Kinder mit den unterschiedlichen Vorgängen (zu Hause ist es anders als im Kindergarten) aber gut zurecht kommen. Wichtig ist für die Kleinen, dass sie sich einig sind. Man muss an einem Strang ziehen.. Heißt, ihr Kleiner kann im Kindergarten langsam daran geführt werden- das schadet eigentlich nicht, wenn es ohne Zwang geschieht. Dann findet darüber tatsächlich eine Art Förderung in der Gruppe statt. Vielleicht regelmäßige Toilettengänge im Kindergarten (wenn alle gehen, sozusagen). Kinder haben dort die Chance von den anderen zu lernen- wie sie ja auch sagen. Wenn er anfänglich noch nicht mitmachen möchte, sollte er nicht gezwungen werden. Die Erzieherinnen brauchen also auch Geduld...Es ist eigentlich viel Arbeit für sie, wickeln ist fast einfacher...Zu Hause darf es auch noch anders sein- nach und nach spielt es sich dann schon ein. Also mein Tipp, schauen sie nach Kompromissen, sie brauchen eigentlich keine Angst haben, dass ihr Sohn eine schlimme Erfahrung macht. Die "Kleinen" dürfen auch merken, dass an unterschiedlichen stellen unterschiedliche Herausforderungen auf sie warten. Ganz liebe Grüße Ellen Janhsen-Podien
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