Sis
Liebes Uro-Team, ich wende mich heute an Sie, weil ich einfach ratlos bin... Meine Tochter (geb. 7/09) ist trocken seit April 2012. Es hat ziemlich gut geklappt! Nachts braucht sie nach wie vor eine Windel, sie pullert kurz nach dem Aufwachen, wenn sie noch im Halbschlaf ist. Manchmal war die Windel auch schon trocken. Erster "Rückschlag" nach 6 Monaten: Besonders im Kindergarten nässt sie zum Teil mehrfach täglich ein. Meistens schafft sie es einfach nicht rechtzeitig aufs Klo. Ich blieb gelassen, was auch richtig war. Nach 3 Monaten war alles wieder gut. Ab und zu gab es zwar wieder einen Unfall, aber wirklich selten. Seit etwa 2 Wochen aber macht sie bis zu 4 mal am Tag in die Hose. Sie geht zu spät, weil alles andere wichtiger ist. Sie weiß, dass ich das doof finde, ich mache auch ab und zu eine Bemerkung. Und wenn sie ins Bad verschwindet, aber nur dort am Waschbecken steht und spielt, statt Pipi zu machen und in der Folge geht die ganze Ladung in die Büx, dann schimpfe ich auch. Sie geht, wenn es passiert ist, oft ganz alleine los um sich umzuziehen und tut ihre nassen Sachen in die Dreckwäsche. Oder sie ignoriert es einfach,d ass sie eine nasse Hose hat. Manchmal, wenn ich frage, ob der Fleck an ihrer Hose Pipi ist, schwindelt sie und sagt, sie habe geschwitzt oder sich in Wasser gesetzt. Das ärgert mich noch mehr, als die Tatsache, dass es schon wieder passiert ist. Sie schämt sich, weiß auch nicht, warum sie es nicht mehr hinkriegt. Meines Wissens ist nichts passiert, dass ihr Stress macht (im Kiga z.B.) Sie hat auch nichts erzählt, als ich fragte, ob sie Kummer hat oder ob sie eine Idee hat, warum "ihre Blase ihr jetzt so oft Streiche spielt". Sie sagt "die dumme Blase ist schuld". Ich bin etwas ratlos, wie ich reagieren soll: Auf das Schwindeln, auf die Unfälle (vor allem, wenn man ihr gerade noch sagte, sie solle aufs Klo gehen und sie sagt, sie müsse nicht und 3 min später ist das Pipi in der Hose), ... ich will sie eigentlich nicht weiter unter Druck setzen. Aber es nervt. Ist es eine Lösung, sie "nach der Uhr" an den Toilettengang zu erinnern und sie dann konsequent aufs Klo zu schicken? Oder ist das sogar kontraproduktiv, weil sie dann auch nicht lernt, auf ihre Körpersignale zu achten? Sie sagt auch, dass Pipimachen piekst. (sie ist aber auch wegen der oft nassen Unterbüx ziemlich rot untenrum) Ist es etwas, das ich mit der Kinderärztin besprechen sollte? Danke für Ihre Tipps! Und für Ihre Arbeit hier im Forum! Sisi
Ellen Janhsen-Podien
Liebe Sisi, Ich denke zur Kinderärztin würde ich auf jeden Fall einmal gehen. Mal schauen lassen, ob ihr Kleine nicht eine Blasen oder Scheidenentzündung hat. Wenn alles in Ordnung ist würde ich ihnen empfehlen, dass sie noch einmal ganz genau beobachten was wirklich passiert. Schiebt ihre Tochter wirklich den Harndrang auf? Dann würde sie aber auch selten, also nur 2-3 mal am Tag Pipi machen gehen. Die Signale sind aber manchmal schwierig zu deuten, vielleicht sieht es nämlich nur nach zu spät hingehen aus, ist aber in Wahrheit plötzlich einsetzender Harndrang, von dem sie überrascht wird. Dahinter kann sich eine Funktionsstörung der Blase verbergen, damit ist es ganz schön schwer trocken zu bleiben. Die Blase ist im Gründe noch nicht in der Lage sich gut zu entspannen um den Urin zu sammeln, sie will sich zu schnell entleeren. Eine solche Störung kann sich zeigen, wenn zum Beispiel eine Blasenentzündung vorliegt. Sie kann aber auch Typ bedingt auftreten. Betroffenen Kindern macht sie es schwer trocken zu werden. Es ist aber auch eine Frage der Reifung, wie immer. Die Reifung der Blase ist sowieso schon kompliziert, die Reifung einer eher unruhigen Blase ist noch schwieriger. Sie braucht noch mehr Zeit. Aber auch sie entwickelt sich, die Entwicklung ist nur störanfälliger. Vergessen sollten sie dabei nicht, dass ihr Tochter erst 4 Jahre also ist, ihr steht also sowieso noch Zeit für die Blasenentwicklung zu. Wenn ihre Tochter weiterhin ganz gesund ist und keine störende Entzündung hat, haben sie Recht mit ihrer Einschätzung, dass regelmäßige Toilettengänge helfen können. Allerdings sollten sie ihre "Kleine" nicht einfach schicken. Erklären sie ihr, dass es wichtig ist, dass sie jetzt einmal mit ihrer Blase üben soll. Regelmäßig trinken und alle 2 Stunden Pipi machen gehen ist prima. Machen sie ihrer Tochter Mut, dass sie damit lernen kann, dass ihre Blase und ihr Kopf wieder gut miteinander arbeiten können. Wenn sie sie nur schicken, kann ihre Tochter das nicht verstehen. Begleiten sie sie dabei, aber positiv. Sie macht ganz bestimmt nicht gerne und freiwillig in die Hose. Ich drücke ihnen beiden die Daumen, dass es bald wieder gut klappt mit dem Pipi machen. Liebe Grüße Ellen Janhsen-Podien
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