Bine.30
Liebes Team, Meine Tochter 3,5 Jahre ist seit einigen Monaten komplett sauber, auch nachts. Wir haben uns an die Empfehlung der Kita gehalten und einfach abgewartet. Und tatsächlich blieb uns so töpfchentraining, nasse kleidung, belohnung, strafen usw. Erspart. Es hat von ganz alleine geklappt. Nun möchte meine tochter aber auf keinen fall unterwäsche tragen. Also ziehen wir ihr seit monaten höschenwindeln an und sie geht immer selbständig zur toilette. Sie ist bei veränderungen immer sehr zögerlich und benötigt viel zeit. Sollen wir einfach weiter abwarten? Noch eine andere frage: ich bin zunehmend genervt von den eltern, die ihre kinder mit eineinhalb jahren ständig auf toilette setzen und dann mit zwei ungeduldig werden, die windeln einkassieren und strafen, belohnen, usw. Ein junge macht täglich in der kita seinen stinker in die unterhose. Die mutter schimpft, verbietet ihm die windel und weist ihn auf die anderen sauberen kinder hin. Auch die erzieher erwirken bei diesen eltern keine gnade für die kinder. Einige dieser windellosen rennen übrigens jetzt mit zweieinhalb alle 15 minuten aufs klo. Ob das das ziel sein kann? Diese eltern, mit denen ich mich ansonsten super verstehe, sind völlig entsetzt, dass meine tochter mit dreieinhalb noch windeln trägt. Sie geht aber nur alle paar stunden, merkt selbst wenn sie muss und nässt nie ein. Wie ist ihre meinung dazu. Die betreffenden eltern stammen übrigens alle aus ostdeutschland.
Manuela Thomä
Hallo Bine.30; zunächst einmal zu Ihrer Tochter; Ihre Schilderung hört sich doch gut an und wenn Ihr kleines Mädchen erst noch diese Zwischenlösung braucht, dann belassen Sie es so. Alles was einer entspannten Entwicklung dient und Ihnen und Ihrem Kind gut tut, ist richtig!! :-)) Nun zu Ihrem zweiten Anliegen; seien Sie nicht genervt, sondern tolerant – die Sauberkeitserziehung im Osten unserer Republik wurde noch ein wenig stringenter ausgeübt, als bei uns – dieses Erbe ist in allen Himmelsrichtungen unseres Landes durchaus noch präsent und es ist schwer Dinge, die unsere Kindheit geprägt haben, zu verändern. Dieses Thema lässt sich nicht nach „Schema F“ in richtig oder falsch aufteilen. Richtig ist das, was den Familien gut tut!! Die Kontinenzbildung ist ein hochsensibeler und leider auch störanfälliger Prozess und unsere Arbeit lehrt uns, dass dieser natürliche Reifungsvorgang am besten ablaufen kann, je weniger man von außen (aktive Sauberkeitserziehung) eingreift. FÖRDERN ja – FORDERN nein! Nun gibt es aber auch Eltern, bei denen es immensen Stress auslöst, wenn sie nicht aktiv ihren Erziehungsauftrag erfüllen können – was ist richtig für das Kind? Üben Sie sich in Akzeptanz und Toleranz und genießen einfach die schöne Entwicklung Ihres eigenen Kindes – seien Sie berechtigt stolz und freuen sich über diese tolle Mutter-Tochter-Teamarbeit!! :-)) Mit vielen Grüßen Manuela Thomä
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