Frage im Expertenforum Sauber werden an Conny Ackmann:

Bin ich wirklich auf dem richtigen Weg?

Frage: Bin ich wirklich auf dem richtigen Weg?

Nic-i

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Guten Tag, bisher bin ich stille Mitleserin und wende mich heute einmal selbst an dieses wirklich tolle Forum. Ich hoffe mein Beitrag wird nicht zu lang... Vorab eine Kurzbeschreibung meines Sohnes: Er ist 4,5 Jahre alt, sehr sensibel und vorsichtig, weiß genau was er will und nicht will und ist sehr wissbegierig, traut sich selbst selten etwas zu, ist eher ängstlich gegenüber anderen Kindern, hat aber nach nunmehr 1 Kindergartenjahr seinen "besten Freund" gefunden mit dem er ganz toll und sehr gerne spielt. Wir akzeptieren seinen Charakter voll und sind immer darauf eingegangen, haben ihn nie zu etwas gedrängt. Grund meiner Frage ist aber die Tatsache, dass er noch 24 Std am Tag eine Windel trägt... Vor gut einem Jahr im Sommer hatten wir es mal ohne Windel versucht, aber als dann Pipi auf den Boden ging, weil er es einfach noch nicht gemerkt hat, bekam er totale Panik, hat geweint und gezittert, und wir haben das Windelexperiment sofort beendet und keinerlei Druck ausgeübt. Mittlerweile sind wir so weit, dass er abends beim waschen und Zähne putzen die Windel abmacht und dann auch auf die Toilette geht wenn er Pipi muss (er kann es also!). Alles mit ihm abgesprochen und ohne Druck unsererseits. Er reagiert aber IMMER ängstlich sobald die Windel ab ist und hält seinen Penis ganz doll zu damit nichts rauskommt (eigene Aussage von ihm), unter der Dusche zum waschen lässt er mit viel Überredung mal kurz los... Ich möchte wirklich geduldig sein und ihn das Tempo bestimmen lassen, aber so langsam frage ich mich ob diese Angst seinerseits wirklich "von alleine" verschwindet und er irgendwann einmal entspannt ohne Windel ist... Vielen Dank schonmal für Ihre Meinung, Nic


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Hallo Nic Zunächst einmal – ihr Beitrag ist ganz sicher nicht zu lang :-) – sondern so lang, dass ich ihre Sorgen gut verstehen kann. Ich finde es ganz toll, dass sie ihren Kleinen so akzeptieren können wie er ist – ihn zu nichts drängen. Kinder sind alle soooo unterschiedlich und das ist gut so. Sie beschreiben ihn als ganz tollen Jungen mit hervorragenden Eigenschaften und geben ihm die Hilfe, die er benötigt. Als es Probleme mit dem Stuhlgang gab, haben sie ihm Unterstützung gegeben – mehr können sie nicht tun. Wenn er laut Kinderarzt gesund ist, wird der Reifungsprozess der Blasen- und Darmfunktion von Alleine vonstatten gehen. Wie sie ja schon gelesen haben, ist diese Entwicklung bei allen Kindern individuell unterschiedlich. Ein erster Schritt ist gemacht – am Abend gibt es das Ritual – Windel ab und Pipi machen. Er weiß also wirklich, was er da auf der Toilette machen soll – das heißt jedoch noch nicht, dass er auch weiß was Harndrang ist und wie oder wie schnell er darauf reagieren muss um trocken zu bleiben. Bieten sie ihm vielleicht auch am Tag die Toilette oder Töpfchen an – gerne auch einfach nur spielerisch zum Ausprobieren mit Windel. Lassen sie ihn mithgehen wenn sie selber auf die Toilette gehen – erzählen ihm, dass ihre Blase/ Darm gerade Bescheid gesagt hat – die Beiden möchten JETZT auf die Toilette. Bieten sie ihm ausreichend und regelmäßig zu Trinken an (7 Portionen am Tag) – damit er möglichst häufig am Tag Harndrang hat und somit häufig üben kann, ihn zu spüren und wie er darauf reagieren muss um eine trocken Hose zu haben. Lassen sie ihn ruhig weiter das Tempo bestimmen – das ist für sie alle der entspanntere Weg – und wie schon gesagt – SIE können ihn doch nicht „sauber“ machen – das schafft er ganz alleine, in seinem eigenen Rhythmus. Vielleicht ist der „Spuk“ dann auch ganz bald vorbei :-). Geben sie ihm ruhig noch ein wenig Zeit zu begreifen, was da mit und bei ihm passiert. Mit frdl. Grüßen Conny Ackmann


Nic-i

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Nachtrag: Ich vergaß zu erwähnen dass wir Anfang diesen Jahres ca. 4 Monate lang die Situation hatten wo mein Sohn sich den Stuhlgang verkniffen hat. Er hat dann immer rumgezappelt und gesagt "Nein! Nicht AA!" bis der Drang für den Moment vorbei war. Wir konnten Dank 2x täglich Lactulose eine Verstopfung verhindern, aber immer wenn drei Tage ganz ohne Stuhlgang blieben gab ich ihm ein Mikroklist mit der Begründung das müsse jetzt leider sein weil ich nicht wolle daß er krank wird. Ansonsten haben wir das nicht thematisiert und sein zappeln ignoriert und der "Spuk" war wie gesagt nach ca. 4 Monaten genauso plötzlich vorüber wie er angefangen hat. Er sagt nun immer Bescheid wenn er AA muss, flitzt in irgendeine Ecke und holt mich dann zum Windelwechseln.


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