Frage: Plazenta Praevia Partialis

Sehr geehrter Herr Dr. Hackelöer, mir ist in 22+2 eine Plazenta Praevia Partialis diagnostiziert wurden – sie soll noch 1,79 cm über den Muttermund ragen, vor vier Wochen waren es 2,4 cm. Erste Frage: Da geht noch was, oder? (-; Unser Arzt war nicht sehr auskunftsfreudig und nun beschäftigt mich die Sache schon sehr. Denn nachdem die Geburt unseres ersten Sohnes vor zwei Jahren nach einer Gestose in einem unschönen Kasierschnitt mit Vollnarkose endete, hatten wir uns dieses Mal ein sanfteres Ende der Schwangerschaft gewünscht und würden eigentlich gern im Geburtshaus entbinden. Um dabei das Risiko für Komplikationen gering zu halten, hat eine Freundin vorgeschlagen, dass wir eine Feindiagnostik (eigentlich zum Organscreening) machen lassen. Ich könnte in 24+6 einen Termin haben und mein FA meinte, ich könnte dabei die Expertin auch „lieb bitten“, ob sie sich auch die Plazenta anschaut. Unsere Hebamme aus dem Geburtshaus meinte, die Expertin könnte dann nämlich schon ziemlich genau sagen, ob wir noch auf eine natürliche Geburt hoffen können oder uns das abschminken müssen. Richtig? Ich schwanke, ob ich den Termin wahrnehmen soll. Habe Angst, dass wir nach der Expertinnen-Aussage die Hoffnung vielleicht früher aufgeben als nötig. Ich habe auch Angst, dass bei der Feindiagnostik irgendwelche Befunde herauskommen, durch die wir uns den Rest der Schwangerschaft Sorgen machen ohne etwas dagegen tun zu können. Ich würde die Feindiagnostik nur zur Prävention von Problemen machen wolllen. Wir haben uns bewusst gegen die Nackenfaltenmessung entschieden. Wir würden auch ein Kind mit Behinderungen annehmen wollen, aber ich glaube, es wäre schwer, schon jetzt zu wissen, was da auf uns zurollen könnte. Ich fürchte mich vor schlechten, aber unklaren Ergebnissen, die einen dann zum ewigen Grübeln bringen würden. Aber nicht hilfreich wären. Ich fürchte mich aber auch davor den Termin wieder abzusagen und Dinge, die verhinderbar wären, aus meinen Ängsten heraus nicht zu verhindern. Daher die Frage: Gibt es tatsächlich viele Krankheiten, die durch eine Feindiagnostik in 24+2 noch verhinderbar wären? Wie steht es z.B. mit meinen Angstgegnern Toxoplasmose und Zytomegalie? Macht ein solcher Check vor einer möglichen Geburt im Geburtshaus, bei der die Betreuung des Neugeborenen ja nicht ganz so umfangreich wäre, Sinn? Was halten Sie von der Sache mit der Plazenta? Vielen Dank für Ihre Mühe!

von Tomka am 02.06.2020, 14:48



Antwort auf: Plazenta Praevia Partialis

Hallo Tomka, die Diagnose Plazenta praevia partialis bei geschlossenem Muttermund gibt es nicht,denn nur,wenn der Muttermund einige Zentimeter geöffnet ist,kann eine teilweise (partialis) Plazenta praevia festgestellt werden.Liegt die Plazenta 1-2 cm über dem Muttermund ist es immer eine Praevia totalis.Allerdings ist diese Diagnose in der 22+2 nicht immer 100% sicher und abhängig von der Erfahrung des Untersuchers,der auch noch sog.Vasa praevia ausschließen müßte.Daher ist die Vorstellung bei einem Spezialisten immer sinnvoll,der gleichzeitig noch bestätigen könnte,daß am Kind keine Auffälligkeiten vorliegen und daß, die Narbe in der Gebärmutter vom Kaiserschnitt unauffällig ist.Alles dies wäre wichtig,wenn man eine Normalgeburt anstreben möchte.Allerdings habe ich meine Zweifel,ob dafür ein Geburtshaus der richtige Ort wäre. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 02.06.2020



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